Antibiotika – ein Meilenstein der Medizin

04.11.2013 - Deutschland

Die Entdeckung der Antibiotika war ein medizinischer Durchbruch: Dank ihnen wurden viele bakterielle Infektionen heilbar, die Erfolgsrate chirurgischer Eingriffe stieg stark an. Allerdings werden die Wunderwaffen immer stumpfer, viele Bakterien sind mittlerweile resistent.

Antibiotika sind ursprünglich keine Erfindung des Menschen, sondern werden von Bakterien und Pilzen produziert. Um sich zu schützen, stellen Mikroorganismen Substanzen her, die für andere Bakterien giftig sind. Daher wachsen in der Nachbarschaft des Schimmelpilzes Penicillium notatum, der das bekannte Antibiotikum Penicillin produziert, keine Bakterien der Gattung Staphylococcus – diese Beobachtung machte der schottische Wissenschaftler Sir Alexander Fleming 1928. Bereits zuvor stellten Menschen fest, dass Mikroorganismen antibiotische Stoffe produzieren.

Heute sind Antibiotika in aller Munde – und das nicht nur im übertragenen Sinn. Oft werden die Medikamente unsachgemäß angewendet und für Krankheiten verschrieben, bei denen sie nicht helfen, wie bei der durch Viren verursachten Grippe. Die Anwendung in der Tierzucht erhöht die Aufnahme von Antibiotika zusätzlich. So kommt es, dass viele der einstigen Wundermittel ihre Wirkung verloren haben, weil sich Resistenzen gegen sie zunehmend verbreiten.

Die Zunahme resistenter Krankheitserreger ist mittlerweile eines der drängendsten Gesundheitsprobleme unserer Zeit. Allein in der Europäischen Union, Island und Norwegen sterben jedes Jahr rund 25.000 Menschen an bakteriellen Infektionen, gegen die die einstigen Wundermittel wirkungslos geworden sind. „Die Erforschung neuer Antibiotika ist daher ein zentraler Schwerpunkt am HZI“, sagt Prof. Rolf Hartmann vom Helmholtz-Institut für Pharmazeutische Forschung Saarland, einer Außenstelle des HZI in Saarbrücken. „Wir möchten die Entstehung der Schleimschicht verhindern, um bakterielle Infektionen besser behandeln zu können.“

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