Aventis weiht die weltweit modernste biotechnologische Produktionsanlage für Insulin ein

Rund 160 Millionen Euro investiert

18.09.2003

Frankfurt. Das Pharmaunternehmen Aventis investiert rund 260 Millionen Euro in den Auf- und Ausbau von Produktions- und Fertigungsanlagen für ein neuartiges, langwirksames Insulin. Damit werden rund 500 neue Arbeitsplätze geschaffen. Ein entscheidender Meilenstein des Projekts wurde jetzt mit der offiziellen Einweihung der Lantus-Wirkstoff-Anlage, der weltweit modernsten biotechnologischen Anlage zur Herstellung von Insulin erreicht. Rund 160 Millionen Euro hat Aventis in Frankfurt in diese Anlage investiert, deren Kapazität ausreicht, um den Bedarf von mehr als zwei Millionen Diabetikern zu decken. Im Beisein des hessischen Wirtschaftsministers Dr. Alois Riehl und des Vorstandsvorsitzenden von Aventis, Igor Landau, wurde die Lantus-Anlage feierlich eröffnet.

Die neue Lantus-Anlage ist ein bedeutender Schritt im größten Projekt in der 140-jährigen Geschichte des Industrieparks Höchst. Zum Lantus-Projekt gehört auch der Aufbau einer neuen Fertigungsanlage, in der aus dem Wirkstoff das fertige Arzneimittel hergestellt wird. In diese Anlage investiert Aventis bis zum Jahr 2005 noch einmal rund 100 Millionen Euro. Aventis hat seit dem Jahr 2000 mehr als 800 Millionen Euro in den Standort Frankfurt investiert und gibt jährlich in Deutschland rund 700 Millionen Euro für Forschung und Entwicklung aus.

"Hessen ist auf dem besten Weg, sich in Deutschland und Europa als Biotechnologiestandort Nummer 1 zu etablieren. Die Einweihung der biotechnologischen Insulin-Anlage von Aventis, das sich durch eine hervorragende Forschungsarbeit auszeichnet, ist ein weiterer wichtiger Schritt auf diesem Weg", betonte der Hessische Ministerpräsident Koch anlässlich der Einweihung der Lantus-Anlage. Wirtschaftsminister Dr. Alois Rhiel fügte hinzu, die neue Anlage sei ein klares und in Form dieser einzigartigen Investition auch nachhaltiges Bekenntnis zum Standort Rhein-Main. "Seitens der Landesregierung hat es mich gefreut zu hören, dass wir mit einer Genehmigungszeit von nur dreieinhalb Monaten zu diesem herausragenden Ergebnis beitragen konnten," sagte Dr. Rhiel. Die Landesregierung werde sich weiter dafür einsetzen, dass Pharmaforschung und -produktion gute Rahmenbedingungen in Deutschland finden.

Letzteres ist aus Sicht von Aventis auch dringend notwendig. Dr. Heinz-Werner Meier, Mitglied des Vorstandes von Aventis und Vorsitzender der Geschäftsführung der Aventis Pharma Deutschland GmbH, sieht die Zukunft der forschenden Pharmaindustrie in Deutschland durch die geplante Gesundheitsreform massiv gefährdet: "Alleine auf unser Unternehmen kommen neuerliche Forderungen im dreistelligen Millionen-Euro-Bereich jährlich zu, zusätzlich zu den schon bestehenden Belastungen. Das ist bei einem Umsatz von knapp über einer Milliarde Euro in Deutschland nicht verkraftbar. Die großen Investitionsanstrengungen von Aventis in dieser Hightech-Industrie und die damit verknüpften neuen Arbeitsplätze stehen im krassen Widerspruch zu den Auffassungen unserer Bundespolitiker, die häufig in der Pharmaindustrie ausschließlich einen Kostenfaktor sehen. Während wir hier neue Arbeitsplätze schaffen, werden diese durch die aktuelle Gesundheitspolitik wieder gefährdet."

Die Lantus-Anlage produziert ein modifiziertes Insulin mit einem bislang einzigartigen Wirkprofil. Dieses Insulin muss nur einmal am Tag gespritzt werden und verringert das Risiko der nächtlichen Unterzuckerung. Aventis bringt das Medikament gegenwärtig in mehr als 60 Ländern weltweit auf den Markt. In Deutschland ist das Langzeitinsulin seit dem Jahr 2000 erhältlich. Igor Landau, Vorstandsvorsitzender von Aventis, macht deutlich, welchen Stellenwert das Medikament für das Unternehmen hat: "Wir gehen davon aus, dass die Umsätze mit diesem innovativen Diabetesmedikament voraussichtlich in den nächsten zwei bis drei Jahren weltweit mehr als eine Milliarde Euro erreichen werden. Damit wird Lantus ein weiterer Blockbuster von Aventis. Wir rechnen damit, dass der Bedarf an diesem innovativen Präparat weiterhin stark wächst."

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