Merck schließt Akquisition von SpringWorks Therapeutics ab und will nachhaltiges Wachstum seines Healthcare-Geschäfts forcieren
Übernahme ist eine der größten M&A-Transaktionen im globalen Biopharmasektor seit Jahresbeginn
Merck hat den Abschluss der Akquisition von SpringWorks Therapeutics, Inc. zu einem Unternehmenswert von 3,4 Mrd. $ (rund 3 Mrd. €)* bekannt gegeben. Dem Abschluss vorausgegangen waren der Erhalt behördlicher Genehmigungen sowie die Erfüllung weiterer üblicher Vollzugsbedingungen.
Der Abschluss der endgültigen Vereinbarung zwischen Merck und SpringWorks mit Sitz in Stamford im US-Bundesstaat Connecticut wurde am 28. April 2025 bekannt gegeben. Bei der Übernahme handelt es sich um eine der größten M&A‑Transaktionen im globalen Biopharmasektor seit Jahresbeginn. Der Unternehmenszusammenschluss wird unmittelbar zu den Umsatzerlösen von Merck beitragen. Mit einem positiven Effekt auf das Ergebnis je Aktie pre (EPS pre) rechnet das Unternehmen bis zum Geschäftsjahr 2027.
„Heute dürfen wir SpringWorks offiziell bei Merck willkommen heißen. Der Zukauf macht deutlich, dass wir einen Portfolioansatz verfolgen, der konsequent darauf ausgerichtet ist, die Positionierung von Merck als international breit aufgestellten, innovationsstarken Vorreiter in Wissenschaft und Technologie weiter zu stärken“, sagte Belén Garijo, Vorsitzende der Geschäftsleitung von Merck. „SpringWorks ist unsere größte Akquisition im Unternehmensbereich Healthcare seit fast 20 Jahren und läutet für Healthcare ein spannendes neues Kapitel ein. Gleichzeitig sind wir nach wie vor entschlossen, in unseren drei Unternehmensbereichen – allen voran bei Life Science – Gelegenheiten für passende Zukäufe auszuloten. Vorrang haben für uns dabei strategische Eignung, finanzielle Robustheit und langfristige Wertschöpfung.“
„Mit dieser Übernahme kommen wir dem Ziel, Patienten mit seltenen und oft schwer beeinträchtigenden Tumoren innovative Therapien zugänglich zu machen, einen wichtigen Schritt näher. Viele der Betroffenen sind noch jung und haben einen langwierigen Behandlungsweg mit ungewissem Ausgang und nur begrenzten Therapiemöglichkeiten vor sich“, sagte Danny Bar-Zohar, Mitglied der Geschäftsleitung von Merck und CEO Healthcare. „Durch die Kombination unserer globalen Reichweite mit der Expertise von SpringWorks erweitern wir den Zugang zu lebensverändernden Therapien für Patienten auf der ganzen Welt. Zugleich stärken wir mit diesem Schritt unsere Ausgangsposition für eine weitere Expansion im Bereich seltener Tumoren und angrenzender Krankheitsgebiete. Ich möchte das Team von SpringWorks bei Merck herzlich willkommen heißen.“
Im Portfolio von SpringWorks befinden sich zwei hochinnovative Produkte für die Behandlung seltener Tumoren in Therapiegebieten mit erheblichem ungedeckten Behandlungsbedarf und nur unzureichenden Behandlungsmöglichkeiten. Das von der US-amerikanischen Arzneimittelbehörde FDA zugelassene Medikament Ogsiveo® (Nirogacestat) basiert auf einem neuartigen Wirkmechanismus („First-in-Class“) und ist angezeigt für die Behandlung von fortschreitenden Desmoidtumoren bei Erwachsenen, die eine systemische Therapie benötigen. Im Juni 2025 hat der Ausschuss für Humanarzneimittel (CHMP) der Europäischen Arzneimittel-Agentur (EMA) als Ergebnis seiner wissenschaftlichen Beurteilung eine Zulassungsempfehlung für Nirogacestat herausgegeben.
Gomekli™ (Mirdametinib) ist die erste und einzige von der FDA zugelassene Therapie zur Behandlung von Neurofibromatose Typ 1 (NF1) mit nicht vollständig resezierbaren symptomatischen plexiformen Neurofibromen (PN) bei Erwachsenen und Kindern ab 2 Jahren. Im Mai 2025 erhielt Mirdametinib eine Zulassungsempfehlung des CHMP.
Das Portfolio von SpringWorks komplementiert die Fortschritte von Merck beim Aufbau eines Geschäfts im Bereich seltener Tumoren. Hier verfügt das Unternehmen bereits über die Rechte zur weltweiten Vermarktung von Pimicotinib, einem von Abbisko Therapeutics Co., Ltd. entwickelten und in der klinischen Prüfung befindlichen Wirkstoff zur Behandlung von tenosynovialem Riesenzelltumor (TGCT). Derzeit werden weltweit Zulassungsanträge für Pimicotinib bei den zuständigen Behörden eingereicht. Das kombinierte Portfolio richtet sich an ein breites Spektrum von Patienten mit seltenen Tumoren, denen bislang nur unzureichende Behandlungsmöglichkeiten zur Verfügung stehen.
Die Aktien von SpringWorks werden nicht länger an der Nasdaq gehandelt, da Merck nun alleiniger Eigentümer ist. Die Aktionäre von SpringWorks erhalten 47 $ je Aktie in bar.
*Basierend auf dem Cash-Bestand von SpringWorks zum Stichtag 31. Dezember 2024