DFG fördert Verbundprojekt zur Herzforschung mit weiteren 3,47 Millionen Euro

Leitung und Koordination der KFO 155 liegt beim Herzzentrum der Universitätsmedizin Göttingen

21.12.2009 - Deutschland

Warum wird die Pumpfunktion erkrankter Herzen trotz Therapie schlechter? Welche biomechanischen und biochemischen Mechanismen verursachen anhaltende Umbauprozesse im kranken Herzen? Wie können diese, für Patienten bedrohlichen Vorgänge, besser behandelt werden? Die wissenschaftlichen Untersuchungen dieser Fragen zur Pumpschwäche des Herzens, der so genannten Herzinsuffizienz, stehen seit 2006 im Mittelpunkt der "Klinischen Forschergruppe 155" (KFO 155) am Herzzentrum der Universitätsmedizin Göttingen. Nach einer Begutachtung durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) und unabhängigen Experten erhält diese Gruppe für weitere drei Jahre eine Fördersumme von 3,47 Millionen Euro. Die KFO 155 wird gemeinsam von Prof. Dr. Gerd Hasenfuß, Direktor der Abteilung Kardiologie und Pneumologie, und Prof. Dr. Stephan E. Lehnart, Schwerpunktprofessor für Translationale Kardiologie am Herzzentrum der Universitätsmedizin, geleitet.

"Die Herzinsuffizienz ist leider noch immer eine häufige Todesursache und für viele Patienten eine der häufigsten Ursachen für Klinikaufenthalte. Trotz modernster Therapie schreitet die Erkrankung bei den meisten Patienten fort. Bisher gibt es noch keine ursächliche Behandlung", sagt Prof. Dr. Gerd Hasenfuß, Sprecher der Klinischen Forscherguppe 155.

Die KFO 155 untersucht mit einer Gruppe international ausgewiesener Experten grundlegende Krankheitsmechanismen der Herzschwäche. So werden krankhafte Veränderungen des Herzens in Folge eines Herzinfarktes und die Bedeutung möglicher therapeutischer Strategien - unter anderem die Stammzelltherapie - analysiert. Parallel untersucht die Forschergruppe die Herzregeneration und verfolgt Ansätze zur Beeinflussung der Zellteilung. Auch Veränderungen von Ionenströmen werden als Krankheitsmechanismen untersucht. Eine klinische Studie prüft außerdem, ob neue Medikamente als Modulatoren des natriumabhängigen Ionentransportes die Pumpschwäche des Herzens und elektrische Rhythmusveränderungen bei Herzinsuffizienz verbessern können.

"Unser Ziel es, ein für den einzelnen Patienten und ebenso ein für unsere Gesellschaft enorm belastendes Problem wie die Herzinsuffizienz besser verstehen und behandeln zu können", sagt Prof. Lehnart. "Wir haben dafür eine schlagkräftige Forschergruppe, die wichtige Erkenntnisse für Wissenschaftler, Ärzte und Patienten liefern wird. Sie vereint die grundlagenwissenschaftliche und klinische Expertise vieler verschiedener Arbeitsgruppen in Göttingen und einer Arbeitsgruppe in Bochum."

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