Novartis-Forschungspreis für Charité-Ärztin

26.02.2003

Die Fachärztin für Innere Medizin Dr. Gabriela Riemekasten (38) von der "Medizinischen Klinik mit Schwerpunkt Rheumatologie" der Charité wird am 25. Februar mit dem Novartis-Forschungspreis 2002 geehrt. Sie erhält die mit 6.250 Euro dotierte Auszeichnung vor allem wegen ihrer Forschung im Zusammenhang mit dem "Systemischen Lupus erythematodes" (SLE), einer bedrohlichen, sogenannten Autoimmunkrankheit, die zum rheumatischen Formenkreis gerechnet wird. Beim SLE bildet der Körper typischerweise Antikörper (Auto-Antikörper) gegen körpereigene Strukturen (Auto-Antigene) im Zellkern.

Frau Dr. Riemekasten entdeckte ein Autoantigen, das sich bei 70 % der Patienten mit SLE findet, das nicht nur die Produktion von Auto-Antikörpern provoziert, sondern auch die Bildung von spezifischen Abwehr (T-) Zellen, die sich gegen die Auto-Antigene richten. Für das gefundene Antigen (das Peptid aa 83-119) hat sie die Patentrechte erworben, denn es könnte der Ausgangpunkt eines Impfstoffes oder einer "gerichteten Zelltherapie" gegen SLE werden, die nur das veränderte Immunsystem angreift. Darauf lassen weitere Untersuchungen an Mäusen hoffen, die als Modell für SLE gelten. Frau Dr. Riemekasten konnte zeigen, daß die Gabe steigender Mengen des löslichen Antigens letztlich zu Veränderungen der T-Zellantwort und zur Toleranz führt, wodurch die Überlebenszeit der Mäuse verlängert wird. Immuntoleranz bei Autoimmunkrankheit zu erzielen, könnte die Therapie und die Prognose dieser schweren Krankheiten ganz neu ausrichten.

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