Wacker und MorphoSys intensivieren Zusammenarbeit

Nutzung der Wacker-Sekretionstechnologie für die Produktion von Antikörpern

19.11.2008 - Deutschland

Die Wacker Chemie AG und MorphoSys AG intensivieren nach eigenen Angaben ihre Zusammenarbeit bei der Nutzung der Wacker-Sekretionstechnologie. Beide Unternehmen haben eine neue Vereinbarung unterzeichnet, die eine Präzisierung der Einsatzfelder vorsieht und genaue Produktionsmengen definiert, unter denen MorphoSys das Sekretionssystem weiterhin zu Herstellungszwecken im Forschungsmaßstab nutzen kann. Dabei wird MorphoSys die Wacker-Technologie nun sowohl für die frühen Entwicklungsphasen von therapeutischen Projekten als auch für diagnostische Forschungszwecke und reine Forschungsreagenzien einsetzen. Bei Überschreiten der vereinbarten Mengengrenzen ist Wacker in der Lage, einen fließenden Übergang zur großtechnischen Produktion zu ermöglichen.

Bereits 2005 hatten Wacker und MorphoSys eine Lizenzvereinbarung zur Nutzung der Wacker-Sekretionstechnologie (Markenname ESETEC®) für die Herstellung von Antikörpern geschlossen. Nach der erfolgreichen gemeinsamen Prozessentwicklung und anschließender Implementierung von ESETEC® in die Antikörper-Screening-Plattfom bei MorphoSys wurde nun die Lizenzvereinbarung weiter präzisiert. MorphoSys kann die Technologie in der Forschungsphase der Antikörperherstellung innerhalb seiner beiden Geschäftsfelder nutzen und erhält das Recht zur Herstellung von Antikörpermaterial im kommerziellen Bereich innerhalb definierter Mengengrenzen. Wichtiger Bestandteil der Vereinbarung ist weiterhin, dass MorphoSys kommerziellen Kunden die Leistungen von Wacker bzw. deren Biotechnologie-Sparte Wacker Biotech GmbH zur Herstellung größerer Produktionsmengen weiterempfehlen kann.

Durch den Einsatz der ESETEC®-Sekretionstechnologie lassen sich laut Unternehmen Antikörperfragmente, die in der Forschung und als Wirkstoffe für diagnostische und therapeutische Zwecke genutzt werden, in hoher Ausbeute, einfach und kostengünstig produzieren. Die ersten therapeutischen Antikörperfragmente wurden in den letzten Jahren als Medikamente zugelassen. Weitere Kandidaten befinden sich bereits in der klinischen Prüfung.

Das auf E. coli basierende ESETEC®-Sekretionssystem besteht aus einem von Wacker entwickelten und patentierten E. coli K12-Stamm, der die Fähigkeit besitzt, rekombinante Proteine während der Fermentation in nativer Konformation ins Kulturmedium zu sekretieren. Die extrazelluläre Produktion erleichtert die Aufreinigung rekombinanter Produkte, und auch der aufwändige Prozessschritt der Rückfaltung entfällt. Dadurch wird die gesamte Produktion wesentlich effizienter und kostengünstiger.

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