Pferdegenom entschlüsselt

13.02.2007

Eine internationale Forschergruppe, an der Wissenschaftler der Stiftung Tierärztliche Hochschule Hannover beteiligt sind, hat einen ersten Entwurf der Pferdegenomsequenz veröffentlicht. Die Sequenz wurde in einer frei zugänglichen Datenbank im Internet veröffentlicht.

Das Gemeinschaftsprojekt zur Entschlüsselung der rund 2,7 Milliarden Basenpaare des Pferdegenoms wurde Anfang 2006 gestartet. Daran beteiligt sind: Prof. Dr. Ottmar Distl aus dem Institut für Tierzucht und Vererbungsforschung der Stiftung Tierärztliche Hochschule Hannover (TiHo), Prof. Dr. Tosso Leeb aus dem Institut für Genetik der Universität Bern und ehemaliger Mitarbeiter der TiHo, Dr. Helmut Blöcker aus der Abteilung Genomanalyse des Helmholtz-Zentrums für Infektionsforschung und Kerstin Lindblad-Toh, PhD, Eli and Edythe L. Broad Institute, eine Gemeinschaftseinrichtung des Massachusettes Institute of Technology und der Harvard University.

Die Wissenschaftler werden diesen ersten jetzt veröffentlichten Entwurf des Pferdegenoms im Laufe des kommenden Jahres noch verfeinern. Dafür sind vor allem die Arbeiten von Prof. Dr. Ottmar Distl, Prof. Dr. Tosso Leeb und Dr. Helmut Blöcker erforderlich. Distl aus dem Institut für Tierzucht und Vererbungsforschung der TiHo erklärt: "Zur Entschlüsselung eines so großen Genoms ist es erforderlich, es zu zerteilen. Wir haben das Pferde-Genom in 300.000 Stücke zerlegt und die Enden sequenziert. Dadurch konnten wir die Reihenfolge der DNA-Teile im Pferde-Genom nachvollziehen. Die so genannte physikalische Karte ist für die richtige Anordnung der Sequenzen und damit für die Lage der Gene auf dem Genom wichtig."

Zusätzlich zur Genomsequenz wurde eine Karte mit DNA-Varianten von sieben verschiedenen Pferderassen erstellt. Diese Karte zeigt für eine Million Stellen im Pferdegenom Unterschiede im Aufbau der DNA und stellt somit ein wertvolles Werkzeug für die Erforschung von Krankheiten, Verhaltens- und Leistungseigenschaften bei Pferden dar. Zusammen mit der bekannten Genomsequenz können jetzt Krankheiten bei Pferden intensiv erforscht und neue Therapien entwickelt werden. Das Pferd, dessen DNA für das Projekt verwendet wurde, ist eine Vollblut-Stute der Cornell University in Ithaca mit dem Namen Twilight.

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