GeneScan gibt Restrukturierungsmaßnahmen bekannt

Partnersuche bisher erfolglos

10.01.2003

Die von der GeneScan Europe AG aktiv betriebene Suche nach einem strategischen Partner blieb bislang ergebnislos. Zurückzuführen ist dies insbesondere auf das zuletzt zunehmend schwierigere Marktumfeld für Biochip-Produkte. In den von GeneScan initiierten Gesprächen haben sich potenzielle strategische Partner an den Technologien und Produkten des Unternehmens interessiert gezeigt. Aufgrund der noch geringen Nachfrage nach Biochips und der hohen Fixkosten waren diese jedoch nicht bereit, die für eine Partnerschaft notwendigen Verpflichtungen und mittelfristigen Liquiditätsbelastungen mitzutragen. Entgegen den eigenen wie auch den Erwartungen von Marktbeobachtern und Analysten sind im Biochipsektor die Nachfrageimpulse im prognostizierten Umfang ausgeblieben. Diese Entwicklung zeigte sich insbesondere in den kommerziell wichtigen Märkten für diagnostische und industrielle Applikationen, auf die sich die GeneScan mit der Hochdurchsatz-Produktion von robusten, qualitätsgesicherten Biochips niedriger und mittlerer Dichte ausgerichtet hat.

Der Vorstand der GeneScan Europe AG hat aufgrund der anhaltend schwierigen Marktbedingungen für den Biochip-Bereich und der bislang ergebnislosen Partnersuche sowie bedingt durch die mittelfristig begrenzte Liquidität in Übereinstimmung mit dem Aufsichtsrat beschlossen, eine umfangreiche Restrukturierung durchzuführen. Diese Maßnahmen zielen darauf ab das Unternehmen in die Lage zu versetzen, die Zukunft aus eigener Kraft zu sichern. Die Umsetzung wird mit sofortiger Wirkung eingeleitet.

Die GeneScan wird sich auf den Bereich AgroFood konzentrieren. Dort liegt der Schwerpunkt auf der Analyse gentechnisch modifizierter Organismen (GMO) sowie auf umfassenden Consulting-Leistungen zur Qualitäts- und Herkunftskontrolle im Bereich der Lebens- und Futtermittel. Der Geschäftsbereich der Biochip Technologies GmbH wird stark verkleinert und konzentriert sich auf die Biochip-basierten Dienstleistungen, wie z.B. Pharm-O-Kin®Screen, ein innovativer Komplettservice zur pharmakogenetischen Typisierung.

Im Rahmen der Restrukturierung der GeneScan Gruppe wird die Mitarbeiterzahl in der BioChip Technologies GmbH und der GeneScan Europe AG um ca. 80 Mitarbeiter reduziert. Für die GeneScan Gruppe werden weltweit ca. 135 Mitarbeiter tätig sein.

Insgesamt erwartet der Vorstand aufgrund bestehender und zukünftiger Verpflichtungen sowie Wertberichtigungen einen Restrukturierungsaufwand von ca. 24 Millionen Euro. Die Wertberichtigungen resultieren insbesondere aus nicht genutzten Immobilien und Einrichtungen. Die Liquiditätsbelastung aus der Restrukturierung beträgt im Geschäftsjahr 2003 ca. 6 Millionen Euro. Darüber hinaus entfallen ca. 7 Millionen Euro auf zukünftige Mietzahlungen für langfristig angemietete Räumlichkeiten, die nicht genutzt werden. Diese Mietzahlungen werden aus dem operativen Cashflow finanziert. Eine Weitervermietung der Räumlichkeiten wird angestrebt. Auch unter Berücksichtigung der eingeleiteten Maßnahmen, erwartet der Vorstand, dass der Liquiditätsbestand 5 Millionen Euro nicht unterschreiten wird.

Für die Zeit nach Abschluss der Restrukturierungsmaßnahmen erwartet GeneScan aus den neu ausgerichteten Geschäftsbereichen insgesamt positive Ergebnisse und positive Cashflows. Hauptumsatz- und Ergebnisträger werden die Dienstleistungen und Produkte rund um die GMO-Analytik sein.

Ulrich Birsner scheidet als Vorstandsmitglied der GeneScan Europe AG im gegenseitigen Einvernehmen mit Ablauf des 14. Januar 2003 aus. Wolfgang Senne wird somit zum Alleinvorstand der GeneScan Europe AG.

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