Sanofi investiert 6 Millionen Euro in Frankfurt

05.06.2014 - Deutschland

Sanofi wird in Frankfurt seine erst drei Jahre alte Zellkulturanlage für die Herstellung therapeutischer Antikörper weiter ausbauen. In der Anlage werden künftig zusätzliche Kapazitäten für die Herstellung von Handelsware hochwertiger therapeutischer Antikörper bereit­stehen, die in kleineren Mengen benötigt werden. Bislang diente die Anlage ausschließlich der Entwicklung und Produktion von Chargen für klinische Studien der Phasen I und II, also vor der Zulassung.

Sanofi-Aventis Deutschland GmbH

Die Arbeit der Fermenter in der Sanofi-Zellkulturanlage wird rund um die Uhr überwacht. Zu sehen ist nur das obere Ende des 2.500-Liter-Fermenters, der weitaus größere Teil befindet sich im Stockwerk darunter.

„Bereits heute sind 80 Prozent der Projekte in unserer Entwicklungspipeline Biologika, monoklonale Antikörper stellen eine bedeutende Komponente von Sanofis Biopharma-Strategie dar“, sagt Prof. Dr. Elias Zerhouni, weltweiter Forschungs- und Entwicklungsvorstand von Sanofi. „Sanofis Schwer­punktverlagerung hin zu Biologika erfordert, dass wir – zusätzlich zu unserer bestehenden Exper­tise bei kleinen chemischen Wirkstoffmolekülen – die Kapazitäten unserer biologischen Anlagen den veränderten Anforderungen anpassen. Die Erweiterung der Zellkulturanlage versetzt uns wissenschaftlich und technologisch in die Lage, hochwertige und sichere biologische Produkte herzustellen und den Patienten wirkliche Innovationen zur Verfügung zu stellen.“

Sanofi verfügt in Frankfurt über große Kapazitäten für die bakterielle Fermentation zur Herstellung von Insulinen. Von therapeutischen Antikörpern, für die – im Gegensatz zu den Insulinen – tierische Zellen fermentiert werden, werden aber nicht immer große Mengen benötigt, die bestehende, große Produktionsanlagen füllen. Mit der Kapazitätserweiterung der Zellkulturanlage, die bislang der Herstellung von Mengen im Entwicklungsmaßstab diente, wird somit eine Lücke innerhalb der Wertschöpfungskette geschlossen. Herzstück ist ein zusätzlicher 2,5-Kubikmeter großer Fermenter, die Investition beträgt insgesamt 6 Millionen Euro.

„Wir freuen uns über die nächste Ausbaustufe der Zellkulturanlage in Frankfurt. Dieser Schritt ist auch eine Anerkennung unseres Knowhow und er bestätigt eindrucksvoll wie richtig die Ent­scheidung war, diese Hochtechnologie hier am Standort aufzubauen“, sagt Sanofi Deutschland-Geschäftsführer Dr. Martin Siewert. Die künftig dort produzierten Wirkstoffe können aus allen Labors des Unternehmens kommen, aus den Therapiegebieten Onkologie (Krebserkrankungen), Immunologie und Entzündungen, Alterserkrankungen, Diabetes sowie von den Unternehmens­töchtern Sanofi Pasteur und Genzyme. Sprich, am Ende werden viele Patienten mit unter­schiedlichen Erkrankungen von dieser Technologie profitieren.

Der Grund für den gestiegenen Bedarf an Fermentern dieser Größenordnung ist der Trend hin zur Produktion kleiner Mengen hochwertiger Produkte, beispielsweise biologischer Wirkstoffe zur Behandlung seltener Erkrankungen, wie sie beispielsweise zum Portfolio von Genzyme gehören. „Niche Busters ergänzen die bisherigen Blockbuster“, sagt Prof. Dr. Jochen Maas, Forschungs­geschäftsführer von Sanofi in Deutschland und weiter: „Die Grenzen zwischen den Unternehmens­bereichen F&E und Produktion verschwimmen; der Patient und seine Bedürfnisse rücken weiter in den Fokus.“ Außerdem lassen sich dank der jüngsten Fortschritte in der Zellkulturtechnik inzwischen mit kleinen Anlagen größere Mengen erzielen.

Im Juli 2014 beginnt die sechsmonatige Bauzeit. Nach Abschluss aller Qualifizierungsarbeiten soll die Produktion der hochwertigen Antikörper Mitte des Jahres 2015 wieder anlaufen und mit einem weiteren Instrument das Orchester der Biologika-Produktion von Sanofi ergänzen.

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