Roche legt Grundstein für die Diagnostikproduktion der Zukunft in Deutschland

Investition von mehr als 600 Millionen Euro in ein Hightech-Produktionszentrum - bislang größte Einzelinvestition von Roche in Deutschland

29.11.2024
Roche

Luftaufnahme der Baustelle für eines der modernsten Produktionszentren Europas: Roche in Penzberg legt den Grundstein für eines der modernsten Produktionszentren für qualitativ hochwertige diagnostische Einsatzstoffe.

Roche legt den Grundstein für eines der modernsten Produktionszentren für qualitativ hochwertige diagnostische Einsatzstoffe Europas auf dem Campus seines Biotechnologie-Zentrums im oberbayerischen Penzberg. Dafür investiert das Unternehmen mehr als 600 Millionen Euro – die größte Einzelinvestition von Roche in Deutschland. Künftig sollen hier in einer hochautomatisierten und intelligenten Fertigung mehr als 450 essentielle Einsatzstoffe für diagnostische Tests für die Versorgung von Patientinnen und Patienten hergestellt werden. Mit dem Neubau stärkt Roche den Produktionsstandort Deutschland, erhöht langfristig die Versorgungssicherheit für In-vitro-Diagnostika weltweit und stärkt die Resilienz der Wertschöpfungsketten in Europa.

Thomas Schinecker, CEO der Roche-Gruppe: „Heute legen wir den Grundstein für das modernste Diagnostik-Produktionszentrum Europas, um zukünftig noch mehr Patientinnen und Patienten mit innovativen diagnostischen Lösungen zu versorgen. Mit einer Investition von mehr als 600 Millionen Euro werden wir ab 2028 rund 450 verschiedene Einsatzstoffe für diagnostische Tests herstellen, die eine schnelle und zuverlässige Diagnose in den Bereichen Infektiologie, Neurologie, Kardiologie, Onkologie und Diabetes ermöglichen. Unser neues Produktionszentrum in Penzberg wird ein Symbol für Hochtechnologie und Nachhaltigkeit“

Die feierliche Grundsteinlegung findet im Beisein von Bundeskanzler Olaf Scholz und Bayerns Ministerpräsident Dr. Markus Söder statt.

Bundeskanzler Olaf Scholz: „Die Investitionen von Roche hier in Penzberg und an den anderen deutschen Standorten sind ein wichtiges Signal für die Modernisierung und die Attraktivität des Pharma- und Industriestandorts Deutschland. Pharma, Biotech und die pharmazeutische Diagnostik haben eine große Bedeutung für die Gesundheitsversorgung in Deutschland. Gleichzeitig ist das gut für Wertschöpfung und Beschäftigung und zeigt unsere hohe Innovationskraft. Vor einem Jahr hat die Bundesregierung die Pharmastrategie verabschiedet, um die gesundheits-, forschungs- und wirtschaftspolitischen Rahmenbedingungen für den Pharmastandort weiter zu verbessern. Mit dem Medizinforschungsgesetz haben wir jetzt wesentliche Teile der Pharmastrategie sehr schnell umgesetzt. Das zahlt sich aus.“

Ministerpräsident Dr. Markus Söder: „Wir feiern ein neues Level an Spitzenmedizin ‚Made in Bavaria‘. Penzberg erreicht damit endgültig die Liga der weltweit modernsten Zentren für Diagnostika. Das ist ein starkes Bekenntnis zum Wirtschaftsstandort Bayern. Mit über 7.700 Arbeitsplätzen vor Ort hat das Biotech-Unternehmen eine immense Bedeutung für den Landkreis Weilheim-Schongau, die Region und den gesamten Freistaat. Wir wollen die Fortsetzung dieser Erfolgsgeschichte und werden sie als Partner bei Wissenschaft und Forschung weiter eng begleiten. Dazu stellt der Freistaat für eine neue Außenstelle des Fraunhofer-Instituts 40 Millionen Euro bereit. Gerade in einer Welt mit zunehmender Unsicherheit ist es wichtig, Schlüsselindustrien im Inland zu halten. Heimische Produktion schafft nicht nur Arbeitsplätze, sondern auch Sicherheit und Unabhängigkeit.“ Mit der Grundsteinlegung erreicht Roche einen wichtigen Meilenstein des Neubaus: Der Bau soll bis 2027 abgeschlossen sein, gefolgt von einer Erprobungs- und Qualifizierungsphase. Die Produktion soll voraussichtlich in 2028 beginnen.

Investitionen in den Wirtschaftsstandort Deutschland

Roche investiert konsequent in seine deutschen Standorte. In den letzten fünf Jahren (2019 bis 2023) flossen insgesamt mehr als drei Milliarden Euro in die Standorte in Penzberg, Mannheim, Grenzach und Ludwigsburg, davon rund 1,3 Milliarden Euro in den Standort im bayerischen Oberland. Das Gesamtvolumen aller Investitionsprojekte, die Roche im Jahr 2023 in Deutschland umgesetzt oder auf den Weg gebracht hat, beläuft sich auf mehr als 1,4 Milliarden Euro. Dabei sind industriefreundliche politische Rahmenbedingungen entscheidend, um Investitionen und Innovationen in Deutschland gezielt zu fördern. Roche und die Unternehmen der industriellen Gesundheitswirtschaft setzen sich daher dafür ein, die gesundheitspolitischen Rahmenbedingungen und die Pharmastrategie gemeinsam mit der Bundesregierung weiterzuentwickeln und auf den Bereich der Diagnostik, Medizintechnik und Digitalindustrie zu erweitern - auch über die aktuelle Legislatur hinaus. Ziel ist es, möglichst vielen Patientinnen und Patienten den Zugang zu innovativen Arzneimitteln, Diagnostika, Medizinprodukten und digitalen Lösungen zu ermöglichen und gleichzeitig die Grundlage für neues wirtschaftliches Wachstum zu legen.

Digitalisierung und Innovation im Fokus

Im Jahr 2023 wurden weltweit rund 29 Milliarden diagnostische Tests mit Roche-Analysesystemen an Kunden geliefert. Diagnostische Tests beinhalten unterschiedlichste Komponenten, die sogenannten Einsatzstoffe. Dazu zählen unter anderem Antikörper, Enzyme und Nukleotide. Rund 80 Prozent der dafür erforderlichen diagnostischen Einsatzstoffe stammen vom Roche Campus in Penzberg. Das umfasst insgesamt rund 1.900 verschiedene Einsatzstoffe. Im neuen Roche-Produktionszentrum sollen künftig rund 450 verschiedene Einsatzstoffe für eine Vielzahl an diagnostischen Tests hergestellt werden, mit deren Hilfe eine schnelle und zuverlässige Diagnose aus den Bereichen der Infektiologie, Neurologie, Kardiologie, Onkologie sowie Diabetes möglich ist. 

Das neue Produktionsgebäude für Diagnostika wird eines der modernsten seiner Art in ganz Europa sein. Dafür setzt Roche konsequent auf die Digitalisierung und Automatisierung von Fertigungsprozessen für eine schnellere und effizientere Produktion. Zudem gestaltet Roche die Fertigung durch sogenanntes “Multipurpose Equipment” hochflexibel. Die Produktionsanlagen sind dabei so konzipiert, dass sie je nach Bedarf zur Herstellung tunterschiedlicher Einsatzstoffe genutzt werden können. Das erlaubt es Roche, künftig auch ohne den Umbau von Bestandsanlagen diagnostische Einsatzstoffe herzustellen, die sich heute entweder noch in der Entwicklung befinden oder gänzlich neu sind. So können insbesondere neue Produktgenerationen schneller gefertigt und für die Patientenversorgung eingesetzt werden.

Zusammenarbeit unter einem neuen hochmodernen Dach

In der Bauphase des neuen Hightech-Gebäudes werden rund 41.800 Tonnen Beton verarbeitet und 4.150 Tonnen Baustahl verbaut – das entspricht der Menge von rund 200 Einfamilienhäusern. Zudem werden 150 Kilometer Rohrleitungen und 800 Kilometer Kabel verlegt. Damit entsteht ein Hightech-Fertigungsgebäude mit einer Bruttogeschossfläche von mehr als 23.000 Quadratmetern, so groß wie drei Fußballfelder. Der 73 Meter lange, 41 Meter breite und 37 Meter hohe Neubau umfasst zwei Untergeschosse, fünf Vollgeschosse sowie eine Technikzentrale auf dem Dach. Auf dem Dach sowie an der Ostfassade werden über 1.000 Photovoltaik-Paneele angebracht, deren erzeugte Energie in der Fertigung genutzt wird. Zudem entsteht unweit des neuen Produktionszentrums ein Biomasse-Heizwerk zur Waldrestholzverfeuerung, das den Neubau mit nachhaltig hergestellter Energie versorgt. Roche investiert hierfür weitere 22 Millionen Euro. Mit dem Heizwerk spart der Penzberger Standort ab 2025 jährlich rund 7.800 Tonnen CO₂ ein, was etwa 18 Prozent der Treibhausgasemissionen des Standortes entspricht. Durch die Verwendung von CO₂-reduziertem Zement können während der Bauphase zusätzlich rund 3.000 Tonnen CO₂ eingespart werden. Das Unternehmen hat sich zum Ziel gesetzt, die CO₂-Emissionen bis zum Jahr 2029 um die Hälfte zu reduzieren.

Ab 2028 werden rund 200 Mitarbeitende der Diagnostik-Produktion unter dem Dach des neuen Gebäudes arbeiten. Bisher arbeiten sie verteilt auf verschiedenen Gebäuden am Standort. Durch die engere Zusammenarbeit in einem Gebäude wird sich der Austausch und die Zusammenarbeit weiter verbessern.

Investition in den Wirtschaftsstandort Bayern

Mit seiner 600-Millionen-Investition in Penzberg setzt Roche ein starkes Zeichen für die Wettbewerbsfähigkeit Deutschlands und Bayerns in der Diagnostikbranche. Der Standort spielt bereits heute als globales Zentrum für die Produktion diagnostischer Einsatzstoffe eine zentrale Rolle für die weltweite Gesundheitsversorgung von Patientinnen und Patienten. Er ist eine tragende Säule im globalen Produktionsnetzwerk von Roche und ein globales “Center of Excellence” für die Produktion von diagnostischen Tests mit über 50 Jahren Erfahrung in der Biotechnologie. Zudem deckt Roche am Standort die gesamte Wertschöpfungskette der Diagnostik ab: von Forschung und Entwicklung bis zur Herstellung von Diagnostika. Am Standort arbeiteten zum 31.12.2023 rund 7.730 Mitarbeitende, davon 309 Auszubildende und Studierende.

Mit seiner Nähe zu München und den dort ansässigen Forschungsinstituten und Universitäten hat der Penzberger Roche-Campus einen idealen Zugang zu wissenschaftlichem Nachwuchs und Fachkräften. Zudem ist das Unternehmen aktiver Teil der Life-Science-Region Greater Munich. So profitiert der Standort auch von einer engen Vernetzung zwischen akademischer Forschung und Biotech-Industrie. Roche arbeitet zudem eng mit der Bayerischen Landesregierung, dem Landkreis Weilheim-Schongau sowie der Stadt Penzberg zusammen, um auch künftig an idealen Rahmenbedingungen für die industrielle Gesundheitswirtschaft am Standort zu arbeiten.

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