Körber-Preis für Erforschung der narbenlosen Wundheilung

01.08.2002
Hamburg (dpa) - Die Hamburger Körber-Stiftung vergibt ihren mit 750 000 Euro dotierten Wissenschaftspreis in diesem Jahr für die Entwicklung eines neuen Wundverschlusses, der Narben vermeidet. Das mit dem Preis ausgezeichnete internationale Forscherteam will nach Angaben der Stiftung vom Dienstag für das neue Material Erkenntnisse der Medizin, Biologie, Chemie und Materialforschung zusammenführen. Der neue Wundverschluss solle beispielsweise Narben nach Verbrennungen vermeiden und chronische Wunden bei Diabetikern schließen. Die Stiftung fördert mit ihrem Körber-Preis ein jeweils neu gebildetes internationales Forscherteam, von dem sie sich wegweisende Erkenntnisse erhofft. Preisträger sind der Materialforscher Professor Jeffrey A. Hubbell vom Institut für Biomedizinische Technik der Universität Zürich, der Freiburger Hautspezialist Professor Björn Stark, sowie drei Forschergruppen aus Manchester um Professor Mark W. Ferguson, Professor Cay Kielty (beide School of Biological Sciences) und Professor Michael G. Walker (Department of Vascular Surgery der Universität Manchester). Hubbell steht an der Spitze der größten europäischen Gruppe für biomedizinische Materialforschung. Stark gilt als führend auf dem Gebiet der Hautzellkultur, die britischen Forscher sind spezialisiert auf die Züchtung menschlichen Gewebes für medizinisch-technische Anwendungen. Das neue Material soll auf der Grundlage des Kunststoffes Polyethylenglykol (PEG) entstehen, der vom Körper abgebaut werden kann. In das Gel werden Biomoleküle und Faktoren eingebaut, die die Wundheilung regulieren. Mit Signalstoffen und Eiweißmolekülen sollen die körpereigenen Zellen dazu angeregt werden, sich selbst zu heilen und die Wunden ohne Narben zu schließen. Zugleich soll das Zuwachsen chirurgisch eingepflanzter, künstlicher Blutgefäße verhindert werden. Die gemeinnützige Körber-Stiftung will mit ihrer Arbeit die internationale Verständigung, die historisch-politische Kultur sowie Wissenschaft und Forschung fördern.

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