Stammzell-Fälscher aus Korea erfolgreich in Patentprozess

21.09.2009 - Korea, Rep.

(dpa) Der 2006 als Fälscher entlarvte Klonforscher Hwang Woo Suk aus Südkorea hat in einem Prozess um Patentrechte zum Klonen von Hunden einen Erfolg erzielt. Nach dem Urteil des Bezirksgerichts in Seoul verfügt das inzwischen von Hwang geleitete Sooam Biotech Forschungszentrum über seine eigene Klon-Technik, berichtet die Zeitung «The Korea Times» am Sonntag. Das ebenfalls koreanische Unternehmen RNL Bio hatte Sooam in der Klage vorgeworfen, gegen ein Patent der Seouler Nationaluniversität (SNU) verstoßen zu haben. Dort hatte Hwang als einer der führenden Forscher auf seinem Gebiet den weltweit ersten Klonhund «Snuppy» geschaffen.

RNL Bio hatte die Klage eingereicht, nachdem Hwangs Team zu kommerziellen Zwecken geklonte Hunde bei einem Biotechunternehmen in Kalifornien abgeliefert hatte. RNL Bio hat nach eigenen Angaben die alleinigen Verwertungsrechte für das Klonen von Hunden von der Universität erworben, die das «Snuppy»-Projekt finanziert hatte. Ob die Firma in die Berufung geht, war zunächst unklar.

Das Gericht habe deutlich gemacht, dass es sich bei der Klon-Technik von Sooam um eine eigene Erfindung handele, zitierte «The Korea Times» einen Sprecher von Sooam Biotech. Diese unterscheide sich von dem Verfahren, mit dem «Snuppy» entstand.

Hwang hatte für einen der größten Wissenschaftsskandale in den vergangenen Jahren gesorgt. Das US-Journal «Science» hatte Anfang 2006 zwei nachweislich gefälschte Studien Hwangs zu menschlichen embryonalen Stammzellen zurückziehen müssen. Der 2005 vorgestellte erste Klonhund «Snuppy» hatte sich als echt erwiesen. In Südkorea läuft gegen den Tiermediziner ein Prozess wegen des Vorwurfs des Betrugs und der Veruntreuung von Forschungsgeldern.

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