Roche plant Vermarktung von Viracept trotz zwischenzeitlichem Zulassungs-Stopp
(dpa-AFX) - Der Schweizer Pharmakonzern Roche plant ungeachtet des jüngsten Rückschlags für die Zulassung des HIV-Medikaments Viracept die Vermarktung des Arzneimittels für diesen Herbst. Abhängig von der Freigabe des Medikaments durch die EU-Behörden, sei die Vermarktung für September oder Oktober geplant, teilte Roche mit.
Zuvor war bekannt geworden, dass die EU-Kommission in Einklang mit einer Empfehlung der Europäischen Arzneimittelagentur (EMEA) die Zulassung des HIV-Medikaments vorübergehend ausgesetzt hatte.
Roche selbst hatte Viracept im Juni zurückgerufen, weil Verunreinigungen beobachtet worden waren. Der Konzern sei zuversichtlich, dass die Produktion des HIV-Medikaments in der EU im September/Oktober wieder aufgenommen werden könne, sagte eine Sprecherin von Roche der dpa-AFX Partneragentur AWP. Derzeit führe Roche mit den zuständigen Behörden entsprechende Gespräche.
Nach dem Rückzug von Viracept hatte Roche im Einvernehmen mit der EMEA ein Patientenregister eingerichtet, um Folgen bei möglicherweise von der Verunreinigung betroffenen Menschen beobachten zu können. In der Schweiz sind laut früherer Angaben von Roche zwischen 300 und 350 Patienten vom Rückruf betroffen. Die Gesundheitsrisiken durch die Verunreinigung schätzt der Konzern als niedrig ein.
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