Berlin soll zu einem Hotspot für die Entwicklung innovativer Therapien werden
Mehr als ein Spatenstich: Baubeginn für das Berlin Center for Gene and Cell Therapies
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Mit dem feierlichen Spatenstich begannen die Bauarbeiten für das Berlin Center for Gene and Cell Therapies – einem Projekt mit dem Potenzial, Berlin zu einem Hotspot für die Entwicklung innovativer Therapien zu machen. Die Bayer AG und die Charité – Universitätsmedizin Berlin hatten die Pläne für das gemeinsame Projekt erst im Juni letzten Jahres vorgestellt, nun wurde der Baubeginn in Berlin-Mitte zusammen mit dem neuen Partner Berlin Institute of Health in der Charité (BIH) unter Anwesenheit des Bundesministers der Finanzen Lars Klingbeil, der Bundesministerin für Forschung, Technologie und Raumfahrt Dorothee Bär und Kai Wegner, dem Regierenden Bürgermeister von Berlin, offiziell gestartet.
Das Berlin Center for Gene and Cell Therapies soll „Translation“ im Bereich Gen- und Zelltherapien fördern, also bahnbrechende Technologien aus der Grundlagenforschung schneller in konkrete Behandlungsmöglichkeiten überführen. Denn Gen- und Zelltherapien sind Hoffnungsträger für all jene Menschen, bei denen herkömmliche Therapien versagt haben oder für die es bislang keine wirksame Behandlung gibt. Entstehen soll ein Biotech-Ökosystem, das Start-ups dabei unterstützt, ihre Ansätze für neuartige Therapeutika in die klinische Entwicklung zu bringen. Das Zentrum wird vom Bundesministerium für Forschung, Technologie und Raumfahrt (BMFTR) sowie dem Land Berlin maßgeblich gefördert.
Seit dem Projektauftakt im Juni 2024 haben Charité und Bayer mit dem BIH einen weiteren Kooperationspartner gewonnen. Gemeinsam mit dem Projektentwickler iQ spaces feiern die drei Kooperationspartner den Spatenstich für ein Gebäude, das den Kern des Projektes bilden wird. Das zehngeschossige Gebäude mit rund 20.000 m² Gesamtfläche entsteht am Berliner Nordhafen und wird neben dem Berlin Center for Gene and Cell Therapies (BC GCT) weitere Mietparteien beheimaten.
Zu diesen Mietparteien gehört das Bayer Co.Lab Berlin, das als Start-up-Inkubator bereits seit 2024 Biopharma-Start-ups mit voll ausgestatteten Laboren, Büros, Expertise und Netzwerk unterstützt. Mit dem Umzug und der Vergrößerung im Jahr 2028 bringt Bayer Co.Lab relevante Erfahrungen in das neue Projekt und die entstehende Community ein.
Das BC GCT gliedert sich in einen Inkubator mit voll ausgestatteten Labor- und Büroflächen und Platz für 15 bis 20 Start-ups in unterschiedlichen Entwicklungsphasen sowie eine nach den Standards der guten Herstellungspraxis (Good Manufacturing Practice, GMP) zertifizierte Produktionsstätte für die Entwicklung von Gen- und Zelltherapeutika bis zur klinischen Phase II.
Mit der Generalplanung beauftragt ist das Architekturbüro HENN. Der Inkubator des BC GCT wird von der Gene and Cell Therapies Incubator Berlin GmbH betrieben, die Charité und Bayer eigens zu dem Zweck gegründet haben. Mit dem Betrieb der GMP-Anlage hat das BIH die Berliner Contract Development and Manufacturing Organization (CDMO) ProBioGen beauftragt. Die Eröffnung des Berlin Center for Gene and Cell Therapies ist für 2028 geplant.
Stimmen zum ersten Spatenstich
Lars Klingbeil, Bundesminister der Finanzen: „Wir investieren in Wachstum und Innovation. Dabei setzen wir gezielt auf Zukunftsbranchen wie Biotech. Das Berlin Center for Gene and Cell Therapies fördert Start-ups dabei, innovative Behandlungen direkt zu den Patientinnen und Patienten zu bringen – und schafft gute, zukunftssichere Arbeitsplätze in Deutschland.“
Dorothee Bär, Bundesministerin für Forschung, Technologie und Raumfahrt: „Der heutige Spatenstich für das Berlin Center for Gene and Cell Therapies zeigt eine gelungene öffentlich-private Kooperation zwischen der Charité, dem Berlin Institute of Health, der Bayer AG und der ProBioGen AG und steht beispielhaft für die Hightech Agenda Deutschland. Das Berlin Center for Gene and Cell Therapies bringt Forscher und Unternehmer zusammen und macht so echte Innovationen möglich. Damit ist auch die Nationale Strategie für Gen- und Zelltherapien in der Realität angekommen. Das bedeutet nicht nur neuen Schwung für die Biotechbranche in Deutschland, sondern auch Hoffnung für eine große Zahl von Patientinnen und Patienten und Betroffenen von schweren und seltenen Krankheiten.“
Kai Wegner, Regierender Bürgermeister von Berlin: „Unser Ziel ist klar definiert: Wir wollen ein ,Boston an der Spree‘ schaffen – und hier in Berlin in einem Zentrum für Biotech neue und zukunftsweisende Therapien für die Patientinnen und Patienten entwickeln. Das Translationszentrum für Gen- und Zelltherapien ist der erste zentrale Baustein eines Life Science Campus im Herzen von Berlin, an dem Wissenschaft und Forschung, Start-ups und etablierte Unternehmen an der Zukunft der Medizin arbeiten. Der Spatenstich für das neue Biotech-Zentrum ist zudem ein eindrucksvolles Bekenntnis zweier Top-Player der Gesundheitswirtschaft – der Charité und der Bayer AG – zum Wissenschafts-, Innovations- und Technologiestandort Berlin.“
Franziska Giffey, Bürgermeisterin und Senatorin für Wirtschaft, Energie und Betriebe des Landes Berlin: „Dieser Spatenstich ist ein Meilenstein für ein Leuchtturmprojekt, das weit über Berlin hinausstrahlt! Damit setzen wir ein klares Zeichen für die Medizin der Zukunft am Standort Berlin und stärken Deutschlands Position im globalen Biotech-Wettbewerb. Hier wird daran gearbeitet, bisher unheilbare Krankheiten besser zu diagnostizieren, zu behandeln und im besten Fall zu heilen. Das bedeutet Hoffnung für Patientinnen und Patienten und einen Schub für die Gesundheitswirtschaft unserer Stadt. Die enge Zusammenarbeit von Wissenschaft, Industrie und Start-ups zeigt die Stärken des Berliner Ökosystems. Mein Dank gilt allen, die unermüdlich für den Erfolg dieses Projektes arbeiten – gemeinsam sichern wir Berlins Platz als führende Innovationsmetropole Europas.“
Dr. Henry Marx, Staatssekretär für Wissenschaft und Forschung des Landes Berlin: „Mit dem neuen Berlin Center for Gene and Cell Therapies bauen wir Berlins Position als einen der bedeutendsten Wissenschaftsstandorte Europas weiter aus. Das Projekt zeigt eindrucksvoll, wie hier bahnbrechende Forschung entsteht, von der Grundlagenforschung bis hin zur Therapie für Patientinnen und Patienten – und das alles unter einem Dach. Das beweist einmal mehr: Wenn es um Medizin und Life Science geht, führt kein Weg an Berlin vorbei.“
Prof. Heyo K. Kroemer, Vorstandsvorsitzender der Charité: „Mit Gen- und Zelltherapien verschieben wir die Grenzen des medizinisch Möglichen. Indem das Berlin Center for Gene and Cell Therapies sowohl die Erforschung als auch die Produktion dieser hochinnovativen Medikamente unter einem Dach vereint, verkürzt es den Weg vom Versuchsstadium zur Anwendung. So sorgen wir dafür, dass Patient:innen schnellstmöglich von dem bedeutenden medizinischen Fortschritt profitieren. Mit dem Zentrum übernimmt die Charité ihre Verantwortung als Universitätsklinikum und stärkt zugleich Berlins Profil als international sichtbarer Biomedizin-Standort.“
Prof. Christopher Baum, Vorsitzender des BIH-Direktoriums und Vorstand Translationsforschungsbereich der Charité: „Im BC GCT wird die Nationale Strategie für gen- und zellbasierte Therapien gebaute Realität: Mit Hilfe der Förderung des Bundesforschungsministeriums, die für die kommenden 10 Jahre 76,5 Millionen Euro umfasst, bauen wir im Rahmen des Zentrums eine hochmoderne GMP-Anlage zur Herstellung von Gen- und Zelltherapeutika auf. Wir freuen uns, dass wir mit der Berliner Firma ProBioGen AG einen kompetenten und erfahrenen Partner für den Aufbau und den Betrieb der GMP-Anlage gefunden haben. Damit setzen wir neue Maßstäbe für die sichere und nachhaltige Herstellung von pharmazeutischen Produkten und bringen Forschung direkt in die Anwendung.“
Stefan Oelrich, Mitglied im Vorstand der Bayer AG und Leiter der Division Pharmaceuticals: „Der Spatenstich des neuen Gebäudes für das Berlin Center for Gene and Cell Therapies und den Bayer Co.Lab ist ein Signal, dass der Innovations- und Industriestandort Deutschland bei den Schlüsseltechnologien des 21. Jahrhunderts ganz vorne mitspielen will. Unser Ziel ist es, dass Start-ups ‚Made in Germany’ vor Ort wachsen und global erfolgreiche Therapieoptionen weiterhin in Deutschland entwickelt werden. Die Public-Private-Partnership zwischen der Charité, dem Berlin Institute of Health und Bayer zeigt, wie entscheidend ein gemeinschaftliches Engagement ist, um die Potenziale transformativer Technologien voll zu entfalten – für das Wohl von Patienten weltweit.“
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