Vogelgrippe-Virus H5N1: Schnelligkeit und Sicherheit sind gefordert

Thema auf der Analytica 2006

06.04.2006

In wenigen Wochen, am 25. April 2006, öffnet die analytica ihre Pforten. Eines der zentralen Themen der Messe werden Produkte, Lösungen und Verfahren sein, die dabei helfen, die Vogelgrippe schnell und effektiv einzugrenzen. Nach einer Umfrage unter den Ausstellern der Analytica werden eine Vielzahl von Produkten gezeigt, die beim schnellen und gründlichen Kampf gegen die Vogelgrippe-Epidemie hilfreich sind.

Der schnelle, gründliche und zuverlässige Nachweis des Virus H5N1 in Tierkadavern ist von zentraler Bedeutung, damit ein Seuchenherd umgehend lokalisiert, abgeschottet und dekontaminiert werden kann. Schon bei der Suche, dem Bergen und dem Transport der Tiere in die Labors sind umfassende Vorsichts- und Schutzmaßnahmen für die daran beteiligten Personen notwendig. Spezielle Schutzkleidung, Atemmasken, Desinfektionsmittel und Dekontaminationssysteme verhindern, dass Menschen mit dem Virus in Berührung kommen, es weiter tragen oder einatmen. Die eingesetzten Geräte und Transportmittel, die mit dem Virus verunreinigt sein könnten, müssen komplett desinfiziert werden. Das Virus findet sich in konzentrierter Form vor allem im Vogelkot und im Sekret der Atemwege wieder.

Laborarbeit unter höchster Sicherheitsstufe

In den Labors steht die Sicherheit der Mitarbeiter an oberster Stelle, der direkte Kontakt mit verseuchten Tieren oder Präparaten muss vermieden werden. So genannte Sicherheitskabinen, Sterilisatoren und speziell für die Seuchenanalytik konzipierte Probenbearbeitungssysteme sorgen dafür, dass die Menschen zu keiner Zeit der Untersuchung mit dem Virus in Berührung kommen - sei es durch die Luft oder durch Berühren des Probenmaterials. Allerdings sind Labors, die auf virologische Untersuchungen oder Seuchenanalytik ausgerichtet sind, sehr gut ausgestattet und vorbereitet. Hier geht es jetzt vorwiegend um Schnelligkeit: Je eher ein konkreter Anfangsverdacht vorliegt, umso rascher können parallel Maßnahmen des Katastrophenschutzes im Seuchenfall greifen wie beispielsweise eine Abschottung des Fundorts des Tierkadavers. Ergebnisse von molekularbiologischen Schnelltests liegen nach etwa 30 bis 60 Minuten vor. Bis die Endergebnisse der Untersuchung feststehen und der Öffentlichkeit mitgeteilt werden können, sind viele Schritte nötig. Vom Eingang des Tieres im Labor bis zum Befund können deshalb Tage vergehen.

Einer Umfrage unter Ausstellern zufolge werden auf der Analytica eine Vielzahl von Testtechnologien, Komplettsystemen, Reagenzien oder Geräte für die Herstellung von Homogenaten gezeigt, die bei der Arbeit in den Labors hilfreich sind und vor allem den Nachweis des Virus in den Kadavern schnell und effizient möglich machen. Im Falle einer Pandemie werden vor allem Testsysteme gebraucht, die in der Lage sind, eine große Anzahl von Proben zu isolieren, um anschließend analytisch den Typ des Virus festzustellen. Es gibt über hundert verschiedene Subtypen des Vogelgrippevirus, von denen die meisten harmlos sind. Der Virusstamm H5N1 gehört zu den aggressivsten, hochpathogenen Erregern.

Brennpunkt: Kampf gegen die Mutation mit Hilfe weltweiter Netzwerke

Wissenschaftler, Forschungsinstitute, Ärzte und Pharmaindustrie widmen ihre höchste Aufmerksamkeit auch der Mutation des H5N1 Virus. Sein Genotyp hat sich seit 1997 mehrfach verändert. Ob sich ein Subtyp des H5N1-Virus oder ein Supervirushybrid (Kreuzung des Vogelgrippevirus mit dem humanen Grippevirus) bildet, ist vor allem für die Entwicklung von Impfstoffen und Medikamenten von größter Bedeutung. Der mikrobiologischen Analyse kommt hier eine zentrale Rolle zu, denn Influenza A-Viren verändern ständig ihr Genom und werden damit von der Immunabwehr nicht mehr erkannt. Schnelle und präzise Analysemethoden sind der erste Schritt im Wettlauf gegen das Virus. Genauso wichtig sind im Anschluss breit angelegte Forschungsreihen für die Entwicklung von Therapiemöglichkeiten. Damit in kürzester Zeit ganze Wirkstoffbibliotheken effizient auf ihre Wirksamkeit getestet werden können, werden die betreffenden Viren-RNAs synthetisch nachgebaut. Wie schnell hier Erfolge erzielt werden, könnte eine Frage der Arbeitsteilung innerhalb der internationalen Fachwelt sein. Denn aufgrund dieser Komplexität der Epidemie ist die Kooperation von Experten, Forschungsinstituten und politischen Entscheidern auf internationaler Ebene unerlässlich.

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