Koreas Klonpionier Hwang gibt Eizellspenden von Mitarbeiterinnen zu

25.11.2005

(dpa) Der südkoreanische Klonpionier Hwang Woo Suk ist wegen umstrittener Eizellspenden für seine Forschung von allen öffentlichen Ämtern zurückgetreten. Der Tiermediziner der Seouler National-Universität räumte am Donnerstag ethisches Fehlverhalten ein und entschuldigte sich im Nachhinein dafür. Er gab auch den Vorsitz der erst im Oktober gegründeten Welt-Stammzellenbank in Seoul auf. Seine Forschungsarbeit wolle er jedoch weiter betreiben, sagte der 52-Jährige. Hwang hatte zugegeben, Eizellen von zwei seiner Mitarbeiterinnen genutzt und später darüber falsche Angaben gemacht zu haben.

Das Eingeständnis über die Herkunft der Eizellspenden sei für ihn «beschämend und schrecklich», sagte der Forscher. Die Praxis gilt in internationalen Wissenschaftskreisen als unethisch wegen des Risikos, dass dabei Druck durch die Vorgesetzten ausgeübt wird. Das südkoreanische Gesundheitsministerium hatte Hwang hingegen bereits vor dessen öffentlichem Auftritt gegen die Anschuldigungen in Schutz genommen. Die Mitarbeiterinnen hätten freiwillig und unaufgefordert gehandelt, um die Forschungsarbeit voran zu bringen, hieß es.

Ein Reporter des britischen Wissenschaftsmagazins «Nature» hatte bereits im Mai 2004 den Hintergrund der Eizellspenden aufgedeckt und Hwang um eine Erklärung gebeten. Er habe damals jedoch aus Rücksicht auf die Privatsphäre der Spenderinnen nicht die Wahrheit gesagt, sagte Hwang am Donnerstag. «Im Rückblick hätte der Fehler vermieden werden können, wenn wir uns nicht so getrieben gefühlt und uns Zeit zur Überprüfung internationaler Ethik-Standards genommen hätten.» Ein ehemaliger Mitarbeiter Hwangs vom MizMedi-Krankenhaus in Seoul hatte außerdem am Montag enthüllt, dass er Frauen, die Eizellen für die Forschung Hwangs gespendet hätten, als Aufwandsentschädigungen Geld gegeben habe. Davon habe er damals aber nichts gewusst, sagte Hwang.

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