IBM und das Deutsche Ressourcenzentrum fuer
Genomforschung (RZPD) bauen zusammen den Prototypen fuer eine Datenplattform auf, die es den Forschern erleichtert, ueber das Nationale Genomforschungsnetz (NGFN) auf Daten zuzugreifen oder diese auszutauschen. Das System basiert auf der IBM Software DiscoveryLink und wird derzeit im IBM Labor La Gaude in
Frankreich getestet. Das NGFN hat
sich zum Ziel gesetzt, die molekularen Ursachen von Erkrankungen zu verstehen und darauf aufbauend Diagnose, Vorbeugung und Therapie
entscheidend zu verbessern. Bei der Erforschung von Krankheitsursachen entstehen grosse Datenmengen, die effizient verwaltet und ausgewertet werden muessen, um von Nutzen zu sein.
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Deutschland traegt erheblich zur Erforschung menschlicher Gene bei", sagt
Dr. Johannes Maurer, wissenschaftlicher Geschaeftsfuehrer des RZPD. "Das
neue Prototyp-System hat das Potenzial, eine konsolidierte, virtuelle
Datenbank mit genetischen Informationen zu schaffen, auf die Forscher im
ganzen Land zugreifen koennen. Eine deutschlandweite Plattform fuer
genetische Daten wuerde uns helfen, die Erkenntnisse der Genomforschung
fuer die Diagnose, Frueherkennung und Behandlung von Krankheiten zu
nutzen."
Bei seinem kuenftigen Einsatz bietet das Prototyp-System von IBM und RZPD
eine konsolidierte Datenplattform fuer den oeffentlichen und privaten
Sektor in Deutschland. Das bedeutet, dass Daten, die an unterschiedlichen
Orten im Nationalen Genomforschungsnetz gespeichert sind, ueber eine
zentrale Schnittstelle abgefragt werden koennen (single query access). Den
Wissenschaftlern steht damit eine Plattform zur Verfuegung, die eine enge
Zusammenarbeit auch ueber unterschiedliche Standorte hinweg ermoeglicht.
Zudem wird das System auch Zugang zu speziellen oeffentlichen Datenbanken
fuer
Proteomik,
Genomik und Hochleistungs-Testverfahren ermoeglichen. Dabei
koennen Benutzer ihre eigenen Daten mit denen des RZPD und anderen
oeffentlichen Institutionen zusammenfuehren - gleichzeitig behalten sie
aber die Kontrolle ueber ihre Daten.
Im Bereich der Biowissenschaften faellt in Industrie und Forschung eine
grosse Menge komplexer Daten an. Aber erst wenn diese Daten aus einer
Vielzahl von Quellen und Anwendungen ausgewertet sind, wird aus reinen
Daten anwendbares Wissen, das Nutzen bringt. Die
Pharmaindustrie hat dies
erkannt und setzt Datenintegrationstechnologie ein, um die Zeitspanne fuer
die Entwicklung neuer
Medikamente zu verkuerzen.
"Der private Sektor nutzt schon laenger Datenintegrationstechnologien wie
IBM DiscoveryLink. Dieser Prototyp zeigt, dass auch der oeffentliche Sektor
auf diese Technologie zugreifen kann, um Forschung in Deutschland effizient
zu gestalten", sagt Dr. Jutta Casimir-Schenkel, IBM Business Development
Executive fuer den Bereich Life Sciences.