Neuer Wirkstoff gegen Vorhofflimmern
Unser Herz schlägt 60- bis 100-mal pro Minute, durchschnittlich rund 42 Millionen mal pro Jahr. Gelegentliche Herzrhythmusstörungen sind nicht selten, vor allem bei älteren Menschen. Am häufigsten ist das Vorhofflimmern, das Betroffene oft als unregelmäßiges „Herzrasen“ beschreiben, teils begleitet von Atemnot und Angstzuständen. Bedingt durch die alternde Gesellschaft steigt die Zahl der betroffenen Menschen, derzeit geschätzte 5-10 Millionen allein in der Europäischen Union, jährlich weiter an. Kritisch ist dies vor allem deshalb, weil das Risiko eines Schlaganfalls oder Herzinfarkts durch Herzrhythmusstörungen deutlich erhöht ist.
Wissenschaftler am Max-Delbrück-Centrum für Molekulare Medizin (MDC) Berlin-Buch – u.a. Dr. Wolf-Hagen Schunck, Dr. Dominik Müller und Dr. Robert Fischer – haben in enger Zusammenarbeit mit Dr. John Russel Falck am University of Texas Southwestern Medical Center (UTSW) ein Stoffwechselprodukt von Omega-3-Fettsäuren identifiziert, das eine stabilisierende Wirkung auf den Herzrhythmus hat. Auf dieser Grundlage haben sie gezielt synthetische Moleküle mit ähnlicher Struktur hergestellt und systematisch auf ihre Wirkung hin untersucht. Die Ergebnisse sind ermutigend: Für den Wirkstoff-Kandidat OMT-33 konnte in Modellsystemen eine signifikante Reduktion der Neigung eines erkrankten Herzens zu Herzrhythmusstörungen wie dem Vorhofflimmern gezeigt werden.
Der Bedarf an einem neuen Medikament zur Behandlung von Vorhofflimmern ist hoch, und damit auch dessen kommerzielles Potenzial, denn alle bislang für die Mehrzahl der Patienten zur Verfügung stehenden Medikamente sind nur begrenzt wirksam und führen teils zu hoch problematischen Nebenwirkungen.
Um den Ansatz professionell bis in die Klinik zu entwickeln und für Herzpatienten zur Verfügung zu stellen, hat das Team OMEICOS Therapeutics als Spin-off des MDC auf dem BioTech-Campus Berlin-Buch gegründet. In der Vorgründungsphase wurde das Team von Technologietransfermanagern des MDC und der Ascenion unterstützt. Die ersten eingeworbenen Finanzierungshilfen in dieser wichtigen Phase stammten aus Mitteln der Ausgründungsförderung der Helmholtz-Gemeinschaft (Helmholtz-Enterprise) und aus der Pre Go Bio-Förderung des MDC.
Mit den beiden Geschäftsführern Dr. Karen Uhlmann und Dr. Robert Fischer besitzt das Unternehmen ein Management mit viel Erfahrung im Bereich Innovationsmanagement und klinischer Kardiologie. Unter ihrer Leitung konnte eine Seed-Finanzierung für das Unternehmen durch die Beteiligung des High-Tech Gründerfonds und einer Pro FIT-Förderung des Landes Berlin in Höhe von 500.000 Euro sichergestellt werden. „Für den Wirkstoff von OMEICOS gibt es einen hohen medizinischen Bedarf. Deswegen freuen wir uns, dass der High-Tech-Gründerfonds dabei helfen konnte, das Projekt aus der Forschung in ein Start-Up weiter zu entwickeln.“ so Dr. Matthias Dill, der verantwortliche Investmentmanager.
Das Team verhandelt derzeit mit mehreren Investoren eine Beteiligung in Höhe von mehreren Millionen Euro für die Finanzierung der prä-klinischen Entwicklung der Technologie. Der Eintritt in die klinische Prüfung ist für das Jahr 2016 geplant.
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