4SC meldet Behandlung des ersten Patienten in Phase-I-TOPAS-Studie mit dem selektiven HDAC-Inhibitor 4SC-202

15.04.2011 - Deutschland

Die 4SC AG meldet die Behandlung des ersten Patienten im Rahmen seiner Phase-I-TOPAS-Studie mit dem selektiven Histon-Deacetylase-(HDAC)-Inhibitor 4SC-202, der sich durch einen anti-mitotischen Wirkmechanismus auszeichnet. Die Studie untersucht die Sicherheit, Pharmakokinetik und klinische Wirksamkeit des oral verabreichten Wirkstoffs 4SC-202 in Patienten mit fortgeschrittenen hämatologischen Indikationen, wie der akuten myeloischen Leukämie (AML), der akuten lymphatischen Leukämie (ALL), der chronisch lymphatischen Leukämie (CLL), dem multiplem Myelom (MM), dem myelodysplastischen Syndrom (MDS) und Lymphomen. 4SC-202 ist neben dem pan-HDAC-Inhibitor Resminostat der zweite HDAC-Inhibitor im Onkologieportfolio der 4SC AG.

TOPAS ist eine monozentrische, einarmige, offene Dosiseskalationsstudie zur Untersuchung täglicher Dosierungen von 25 bis 400 mg von 4SC-202 in sechs Dosiskohorten. Die Patienten erhalten im Rahmen eines 21-tägigen Behandlungszyklus (14+7) an 14 aufeinander folgenden Tagen (d1-14) einmal täglich 4SC-202 in Tablettenform. Die Hauptstudienphase besteht aus zwei Behandlungszyklen, wobei die Patienten, die von der Behandlung profitieren, diese im Anschluss an die Hauptstudienphase fortsetzen können. Die schrittweise Erhöhung der Anfangsdosis (25 mg) erfolgt gemäß des üblichen 3+3-Designs und schließt bis zu sechs Patienten pro Dosiskohorte ein. Insgesamt sollen an dieser Studie nach aktuellen Plänen bis zu 36 Patienten teilnehmen. Je nach dem beobachteten pharmakokinetischen Profil und der Verträglichkeit der einmal täglich verabreichten Dosis von 4SC-202 werden auch alternative Dosierungsschemata wie eine zweimal t&a uml;gliche Verabreichung untersucht.

Das primäre Ziel der TOPAS-Studie ist die Untersuchung der Sicherheit, Verträglichkeit und Pharmakokinetik von 4SC-202 und die dazugehörige Bestimmung optimaler Dosierungen und Dosierungsschemata für Patienten mit fortgeschrittenen hämatologischen Krebserkrankungen. Zu den sekundären Zielen gehören die Untersuchung der klinischen anti-tumoralen Aktivität in Bezug auf die Tumoransprechrate, die Dauer des Ansprechens (DOR) und das progressionsfreie Überleben (PFS) der Patienten. Ebenfalls untersucht werden relevante Biomarker, wie die Inhibition der HDAC-Enzymaktivität und die verstärkte Acetylierung von Histonen durch 4SC-202 in periphären mononuklearen Zellen (PBMC) der Patienten sowie Veränderungen von Genexpressionsprofilen im Patientenblut. Die Studie wird in einem Zentrum in Deutschland durchgeführt; Ergebnisse werden für 2012 erwartet.

Man geht davon aus, dass die HDAC-Inhibition eine vielversprechende Behandlungsoption im Rahmen der onkologischen Medikamentenentwicklung darstellt. Für ausgewählte hämatologische Krebserkrankungen, die als besonders empfänglich für die HDAC-Inhibition gelten, gibt es auf dem Markt zur Zeit zwei Wirkstoffe dieser Klasse, die für die Behandlung des kutanen T-Zell-Lymphoms (CTCL) zugelassen sind.
Im Gegensatz zum pan-HDAC-Inhibitor Resminostat handelt es sich bei 4SC-202 um einen selektiven Klasse-I-HDAC-Inhibitor. Der Wirkstoff hat in verschiedenen präklinischen in-vitro- und in-vivo-Modellen eine starke anti-tumorale Aktivität, gute pharmakokinetische Eigenschaften und insgesamt eine gute Verträglichkeit gezeigt. Darüber hinaus zeichnet sich der Wirkstoff zusätzlich durch eine besonders starke anti-mitotische Wirkung aus, die den Prozess der Zellteilung unterdrückt und zum Tod der Tumorzellen führt (Apoptose).

'Mit dem Beginn der TOPAS-Studie haben wir jetzt den zweiten HDAC-Inhibitor in die klinische Entwicklung geführt und unsere onkologische Pipeline auf insgesamt vier Wirkstoffe ausgeweitet. Dank seiner selektiven Inhibition von HDAC-Enzymen der Klasse I und seiner ausgeprägten pharmakologischen Wirkung auf den Zellzyklus erwarten wir, dass sich bei Patienten mit fortgeschrittenen hämatologischen Krebserkrankungen eine signifikante klinische Wirksamkeit von 4SC-202 mit einem günstigen Nebenwirkungsprofil zeigt', kommentierte Dr. Bernd Hentsch, Entwicklungsvorstand bei der 4SC AG.

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