Münchener Forscher erhalten neues Gentechniklabor

27.04.2010 - Deutschland

Das Helmholtz-Zentrum in München ist um einen wichtigen Bereich gewachsen: Seit kurzem bietet der 40 Meter lange Neubau Raum für die Forscher der Gentechnik des Instituts für Strukturbiologie und Medizinische Bildgebung. Durch den Neubau auf dem Gelände des Deutschen Forschungszentrums für Gesundheit und Umwelt ist das ursprünglich 40 Meter lange, zweigeschossige Gebäude Nr. 43 nun auf rund 80 Meter Länge gewachsen.

Gesundheitsgefährdende Substanzen, Viren, Bakterien, Parasiten und sonstige Erreger gehören zum alltäglichen Umgang für die Forscher der Gentechnik. In den Laboren gilt die Sicherheitsstufe 2. Laut Gesetz ist also von einer „Biogefährdung“ und einem „Risiko für die menschliche Gesundheit und die Umwelt“ auszugehen. Daher galt es für die Planer, präzise auf die entsprechenden Arbeitsstätten- und Laborbaurichtlinien zu achten. Eine komplexe und aufwendige technische Gebäudeausstattung musste integriert werden, wie raumlufttechnische Anlagen und solche zur Medienversorgung. Eine weitere Aufgabe war die umfangreiche Ausstattung im Technikbereich, in die 60 Prozent der Gesamtkosten investiert wurden. Darunter zählen eine aufwendige Trassenführung der Kabel und Rohre sowie brandschutztechnische Schotte. Zudem hat das Bauunternehmen Säbu Holzbau GmbH aus Biessenhofen großflächig das angrenzende Bestandsgebäude unterfangen, da der Neubau teilweise unterkellert ist.

Dem Projektleiter der Neubauabteilung bei Helmholtz, Emmerich Pieler, kam es bei der Ausschreibung auch darauf an, dass die Brandschutzvorschriften gesetzeskonform umgesetzt werden. Dazu gehören etwa die Aufgliederung der Brandschutzabschnitte, Brandmeldeanlagen, die Schottung der Übergänge sowie Sichtfenster mit G30-Qualität in den feuerhemmenden Innentüren. Teilweise müssen ebenso die Außenfenster erhöhte Brandschutzanforderungen erfüllen. „Gefordert wird auch, dass die Bodenbeläge wasserdicht, antistatisch und ableitsicher sind“, erklärt Architektin Sabina Rigotti vom Münchener Architekturbüro Scholz-Sorger und Friedrich Nagel. In einigen Räumen wurden Laser- und Kühlzellenarbeitsplätze integriert, alle Labore wurden zusätzlich mit Druckluft- und VE-Wasseranschlüsse ausgestattet.

Das Architektenbüro Scholz-Sorger passte bei der Planung den elf Meter breiten Baukörper an die Maße und Dachneigung des Bestandsgebäudes an. Im Obergeschoss befinden sich die Büros und ein mittels Trennwand aufteilbarer Seminarbereich. Die molekularbiologischen Labore und die entsprechenden Nebenräume sind im Erdgeschoss angesiedelt.

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