Blutgefäße aus patienteneigenen Zellen

Niederländisches Start-up erhält Finanzierung von Brightlands Venture Partners, HTGF, LIOF und RVO

14.10.2019 - Niederlande

Jedes Jahr sterben weltweit schätzungsweise 300.000 Dialysepatienten, weil alle medizinischen Behandlungsmöglichkeiten ausgeschöpft sind. Einer der Hauptgründe für diese Todesfälle ist das Versagen des vaskulären Zugangs, an welchem das Blut ausgeleitet, über Dialyse gereinigt und dann in den Körper zurückgeführt wird. Um dieses Problem zu lösen, wurde eine Technologie entwickelt, welche es dem Körper eines Patienten ermöglicht, Blutgefäße aus patienteneigenen Zellen zu bilden. Das Start-up Vacis bringt nun diese Technologie in den Markt und hat erfolgreich eine weitere Finanzierungsrunde zum Aufbau der GMP-Produktion, zur Durchführung klinischer Studien und zur CE-Zertifizierung abgeschlossen.

Das Unternehmen wird von den niederländischen Brightlands Venture Partners und LIOF über ihren Limburg Business Development Fund (LBDF) sowie den deutschen High-Tech Gründerfonds (HTGF) finanziert. Ergänzt wird dies durch einen sogenannten Innovationskredit der RVO (Netherlands Enterprise Agency). „Die Finanzierung und Unterstützung der Investoren wird es uns ermöglichen, die klinische Studie schnell und groß angelegt zu realisieren um dadurch den Weg zur Markteinführung um mindestens ein Jahr zu beschleunigen”, sagt Ken Messier.

„Vacis kombiniert elegante Wissenschaft mit einem soliden Managementteam. Brightlands bietet ein Ökosystem, in welchem Vacis seine Technologie in Patienten validieren und schnell auf den Markt bringen kann”, sagt Casper Bruens – Geschäftsführer bei Brightlands Venture Partners.

Tys van Elk, Geschäftsführer bei LIOF, ergänzt: „Vacis ist eine spannende Ergänzung für das lokale Cluster der regenerativen Medizin und die Realisierung dieses Konsortiums passt perfekt zu den wachsenden grenzüberschreitenden Ambitionen von LIOF in der Euregio.”

Das von Vacis vermarktete Medizinprodukt ist ein zylindrisches, stäbchenförmiges Implantat mit einer speziell definierten Oberfläche, das unter die Haut eingeführt wird. Daraufhin bildet der Körper eine Gewebekapsel, die in der richtigen Umgebung zu einem voll funktionsfähigen Blutgefäß heranreift, welches dann als vaskuläre Zugangsstelle für die Hämodialyse genutzt wird.

„Uns haben die Einfachheit der Lösung und die Biokompatibilitätsdaten sehr überzeugt und wir freuen uns, Vacis zu unterstützen”, ergänzt Anke Caßing, Investment Managerin beim HTGF.

Das Team wurde um zwei erfahrene Biotech-Manager, Ken Messier und Josephine Brackman, ergänzt. Ken verfügt über einen reichen Erfahrungsschatz in den Bereichen klinische Entwicklung und Zulassung und blickt auf mehr als 30 Jahre Erfahrung im Bereich Biotechnologie zurück. Dabei hatte er verschiedene Positionen als Direktor und Senior Program Manager in Biotech-Unternehmen wie Genzyme und DSM Biomedical inne. Josephine verfügt über ein breites Fachwissen, das Projektmanagement, IP sowie Forschung und Entwicklung umfasst. Sie bringt mehr als 25 Jahre Erfahrung aus den Bereichen Materialentwicklung und Biotechnologie mit und war in der Zeit in mehreren leitende Positionen bei DSM tätig. Beide stoßen zum Managementteam am Standort Geleen – zu Dominik Klump, den Chief Technology Officer von Vacis – dazu.

Das Leiden University Medical Center und die Universität Maastricht spielten eine Schlüsselrolle bei der Entwicklung der Technologie. Das Projekt wurde auch von der Dutch Kidney Patients Association und dem Biomedical Materials Program (BMM) unterstützt – einer öffentlich-privaten Partnerschaft führender industrieller und akademischer Akteure und der niederländischen Regierung.

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