Erkrankungen des Zentralnervensystems sind für
Medizin und Forschung traditionell eine grosse Herausforderung. Die Fibromyalgie bildet hier keine Ausnahme: Bislang ist für diese chronische Schmerzkrankheit keine effektive Langzeittherapie verfügbar. Entsprechend gross sind das Interesse und das Engagement der Pharmabranche. Ein Durchbruch könnte bevorstehen, da sich einige
Wirkstoffe in klinischen Studien späterer Phasen als durchaus viel versprechend erwiesen haben. Angesichts dieser Entwicklungen prognostiziert die Unternehmensberatung
Frost & Sullivan dem Europamarkt für Fibromyalgietherapien ein Umsatzwachstum von 73,4 Millionen US-Dollar im Jahr 2007 auf 406,3 Millionen im Jahr 2013.
"Die Zahl der Patienten mit seltenen ZNS-Erkrankungen nimmt ständig zu, und folglich steigt auch die Nachfrage nach wirkungsvollen therapeutischen Massnahmen ohne grössere Nebenwirkungen. Somit ergibt sich ein erhebliches Potenzial für neue Blockbuster-Produkte mit hohem Sicherheitsprofil", sagt V. Sriram, Research Analyst bei Frost & Sullivan.
ZNS-Erkrankungen zeichnen sich durch ein grosses Spektrum an unzusammenhängenden Beschwerden mit unterschiedlichen Ätiologien und Epidemiologien aus. Trotz diverser verfügbarer ZNS-
Medikamente mit guten Wirkungsmustern besteht erheblicher Bedarf an
Therapien mit geringerer Inzidenz extrapyramidaler Symptome und weniger Nebenwirkungen. "Bei Neuroleptika und Antipsychotika finden sich im Nebenwirkungskatalog beispielsweise Stoffwechselstörungen, Gewichtszunahme und Hyperprolaktinämie,
die alle durchaus ernst zu nehmen sind", erläutert Sriram. "Bei schlechter Verträglichkeit sinkt die Compliance der Patienten, und das Rückfallrisiko steigt".
Kurzfristig betrachtet bietet Spezialpharmaunternehmen die Entwicklung von
orphan drugs in Kooperation mit Technologie-Startups oder akademischen Einrichtungen kaum finanzielle Anreize. Langfristig könnten sich
die Pharmafirmen allerdings auf diese Weise Zugang zu Wirkstoffentwicklungs- und -verabreichungstechnologien verschaffen, die eine essentielle Grundlage für zukünftiges Wachstum bilden könnten und ansonsten unerschwinglich wären.
Die Studie European Markets for Fibromyalgia Syndrome ist Bestandteil des Growth Partnership
services Programms Pharmaceutical and Clinical
diagnostics. Sämtliche Studien im Subskriptionsservice basieren nach eigenen Angaben auf ausführlichen Interviews mit Marktteilnehmern.