VBU-Kooperationspreis für neuartige Ansätze zur Immuntherapie von Krebs

Auszeichnung für Biotechnologie-Unternehmen CureVac GmbH und Forschungspartner NMI

04.06.2007

Der in diesem Jahr anlässlich des 10-jährigen Bestehens der VBU Vereinigung deutscher Biotechnologie-Unternehmen erstmals vergebene VBU-Kooperationspreis geht an das junge Biotechnologie-Unternehmen CureVac GmbH in Tübingen und den Forschungskooperationspartner NMI Naturwissenschaftliches und Medizinisches Institut der Universität Tübingen am Standort Reutlingen. Damit zeichnet die VBU eine beispielhaft erfolgreiche Zusammenarbeit von Forschung und Industrie aus, auf deren Grundlage sich neue Möglichkeiten zur Erforschung der Immuntherapie zur Bekämpfung von Krebs eröffnen können.

Durch die ausgezeichnete, äußert erfolgreiche Kooperation mit dem NMI Reutlingen konnte sich das vormals kleine biotechnologische Start-up-Unternehmen CureVac, das im Jahre 2000 aus der Universität Tübingen ausgegründet wurde, zum integrierten pharmazeutischen Unternehmen, welches an innovativen Ansätzen forscht und die Produkte für die Forschung produziert, entwickeln.

CureVac arbeitet seit längerem an einem immuntherapeutischen Ansatz gegen Krebs auf der Basis von messenger RNA (mRNA). Bislang galt langkettige mRNA als das instabilste biologische Molekül überhaupt, welches kaum in größeren Mengen und selbst in Forschungsqualität nur unter erschwerten Umständen produziert werden konnte und somit therapeutisch schwer nutzbar erschien. Durch das Projekt wurde es weltweit erstmals möglich, langkettige RNA (mRNA) in solcher Qualität und Menge zu produzieren, dass diese in der Klinik weitergehend erforscht werden kann.

Im Gegensatz zu etablierten DNA-Therapie-Entwicklungen ("Gentherapie") bietet RNA eine entscheidend erhöhte Sicherheit und ein umfassenderes Wirkprinzip. Um wirksam zu sein, wurde mRNA von CureVac stabilisiert (RNActive®); so wird die notwendige Zeitspanne gewonnen, um das Immunsystem zu aktivieren, die mRNA bleibt aber noch so instabil, dass sie innerhalb kürzester Zeit vollständig abgebaut wird.

Um das Therapeutikum der stabilisierten RNA entwickeln und klinisch erforschen zu können, mussten neben einer neuartigen, robusten biotechnologischen GMP-gerechten Produktion von langkettiger mRNA für therapeutische Zwecke auch validierte Analyseverfahren entwickelt werden, für die es aufgrund der Neuartigkeit des Produkts keinerlei konkrete Vorgaben zur Analytik von RNA-basierten Wirkstoffen gab. Die eng verzahnte Entwicklung von Prozess und Analyse waren eine Herausforderung für beide Kooperationspartner. Gefördert wurde dieses sehr innovative Vorhaben durch das Land Baden-Württemberg im Rahmen des Programms "Biotechnologie Baden-Württemberg".

Der VBU-Kooperationspreis wurde als Auszeichnung gestiftet für herausragende innovative Produkte, Verfahren und Methoden aus dem Bereich der Life Sciences, die in Kooperationsprojekten von Unternehmen (insbesondere KMU) mit wissenschaftlich-technischen Forschungseinrichtungen entwickelt worden sind. Als Bewertungskriterien zählen u.a. Nutzen und Relevanz für das Unternehmen, Umsetzbarkeit des Kooperationsergebnisses und Innovationsgehalt.

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