Frankfurt
am Main, 03. Dezember 2001
Ein vielversprechendes Marktpotenzial für
Biopolymere bestätigt eine neue
Analyse von Technical Insights (http://technical-insights.frost.com), ein
Geschäftsbereich der internationalen Unternehmensberatung
Frost & Sullivan.
Einsatzbereiche werden hauptsächlich in der
Medizin und im Umweltbereich zu
erwarten sein. Der zeitliche Horizont der Entwicklung bleibt dabei
allerdings noch recht vage.
Biopolymere sind synthetische, meist biotechnisch gewonnene Riesenmoleküle,
die den natürlichen Makromolekülen ähnlich sind. Bei der chemischen
Polymerisation ist es möglich, Größe und Gestalt eines Polymers und damit
auch Eigenschaften, wie
Härte,
Elastizität und Fähigkeit zur Faserbildung
zu beeinflussen. Künstlich hergestellte
Polymere werden unter anderem in
der Medizin, der Informationstechnik, Kunststoff- und Textilherstellung
verwendet.
Alternatives Organmaterial
Vor dem Hintergrund langer Wartelisten für
Organtransplantationen und
enormer Kosten für die entsprechenden Operationen arbeiten Forscher in
aller Welt an Alternativen für die Bereitstellung von Organ- und
Gewebematerial. Dabei könnten medizinische Polymere eine wichtige Rolle
spielen. Ihnen steht somit ein riesiges Marktpotenzial offen. Entsprechend
groß ist trotz aller Risiken und Unsicherheiten das kommerzielle Interesse.
Künstliche Herstellung vollständiger Organe noch nicht zu erwarten
Angesichts der Probleme, die noch gelöst werden müssen, der Kosten und des
Zeitaufwandes für die Zulassung bleibt allerdings unklar, wann Biopolymere
wirklich in der chirurgischen Praxis auftauchen werden. Erst recht ist nach
Aninditta Savitry, Autorin der Analyse, die Herstellung ganzer innerer
Organe wie Leber oder Niere noch nicht so bald zu erwarten. Die meisten
Wissenschaftler äußern sich nur sehr vorsichtig zu der Frage, wann das
Organ der Wahl verfügbar sein wird. Bis dahin dürften mindestens zehn bis
20 Jahre vergehen.
Lösen Biopolymere Umweltprobleme?
Ein weiterer Anwendungsbereich für Biopolymere ergibt sich aus dem
Interesse an biologisch abbaubaren Produkten aus erneuerbaren Rohstoffen.
Vornehmlich europäische Regierungen und Unternehmen suchen auf diesem Weg
nach neuen Verfahren und Materialien zur Lösung des Müllproblems. Dabei
bietet sich die europäische
Landwirtschaft mit ihrer Überproduktion
durchaus als Rohstofflieferant an.
Erster großer Wachstumsschub in Europa zu erwarten
Da solche umweltpolitischen Anreize in den USA fehlen, sollten sich
US-Unternehmen nicht nur auf dem einheimischen, sondern auch auf dem
europäischen und dem japanischen Markt engagieren. Überhaupt empfiehlt
Technical Insights allen, die in dieser frühen Phase der
Biopolymerentwicklung in den Markt einsteigen wollen, sich auf
Partnerschaften mit europäischen oder japanischen Unternehmen zu
orientieren, weil sich dort der erste große Wachstumsschub vollziehen
dürfte.
Chemie drängt
Biotechnologie ins Abseits
Zur Entwicklung industrieller Biopolymere hat die Biotechnologie zwar
erheblich beigetragen, die Produktion großer Mengen für den industriellen
Einsatz erfolgt jedoch zunehmend durch die synthetische Chemie. Obwohl die
Biotechnologie vielleicht in einigen Fällen billiger und effizienter wäre,
wird oft die chemische Synthese biologischer Materialien bevorzugt, weil
sie auf der Basis der vorhandenen Produktionsinfrastruktur erfolgen kann.
Ziel ist Erzeugung gewünschter Eigenschaften
Neben der Grundfrage der Herstellung von Rohstoffen auf biologischer Basis
gewinnt auch die zielgerichtete Beeinflussung der Materialeigenschaften
zunehmend an Bedeutung. Die molekularbiologische Forschung arbeitet deshalb
daran, durch den Einbau bestimmter Molekülgruppen in die Verbindungen
entsprechend gewünschte Eigenschaften zu erzeugen. Ziel ist letztlich die
Steuerung des thermischen, optischen und biochemischen Verhaltens der
Materialien.
Die Studie " Biopolymers: Sophisticated Materials with Growing Market Potential (Report D233) "
ist zu beziehen bei Frost & Sullivan
Klemensstrasse 9
60487 Frankfurt/Main
Tel. 069-77033-12
Fax 069-234566
katja.feick@frost.com