Milbradt: Biotechnologie wird dritte Hochtechnologie-Säule in Sachsen

22.06.2006

"Seit dem Start unserer Biotechnologie-Offensive biosaxony im Sommer 2000 schreibt der Freistaat mit dem Ausbau dieser Zukunftsbranche eine einzigartige Erfolgsgeschichte", erklärte Ministerpräsident Milbradt beim Besuch der Bio City Leipzig. "Sachsen ist der einzige Biotechnologie-Standort, der seit 2000 ununterbrochen wächst und mittlerweile von Platz 13 in Deutschland auf Platz 7 vorrücken konnte. Die Tendenz ist weiter steigend."

Die Staatsregierung hat bislang über 200 Millionen Euro in den Biotechnologie-Standort investiert. Darüber hinaus wurden über 400 Millionen Euro an weiteren Investitionen, Fördermitteln, Privatkapital und Stiftungsgeldern eingeworben. Die Zahl der Kernunternehmen der Biotechnologie hat sich allein seit 2004 von 53 auf 62 erhöht und damit seit 2000 mehr als verdoppelt. Die Marke biosaxony ist von der Sächsischen Koordinierungsstelle mit einem internationalen Team in den letzten Jahren exzellent vermarktet worden, sie ist weltweit ein Begriff.

Mehr als die Hälfte der 62 reinen Biotechnologie-Unternehmen Sachsens sind seit Start der Biotechnologie-Offensive im Jahr 2000 gegründet oder angesiedelt worden; die Arbeitsplatzzahl hat sich seither auf knapp 1.000 verdreifacht. Zur Branche gehören auch sechs Pharmaunternehmen und mehr als 100 Dienstleister, so dass die Biotechnologie- und Pharmaindustrie im Freistaat Sachsen über 5.800 Mitarbeiter zählt, die jährlich etwa 500 Millionen Euro umsetzen.

Die Biotechnologie-Unternehmen ziehen zahlreiche Forschungsinstitute an. Heute wird bereits in 146 Einrichtungen in Sachsen unter Einsatz der Gentechnik geforscht. Bei Patentanmeldungen der Hochschulen ist Sachsen in Deutschland die Nummer eins, Biomedizin und Biotechnologie sind in Dresden und Leipzig jeweils unter den wichtigsten Innovationstreibern.

Der Ministerpräsident erläuterte die Gründe für den Erfolg der Biotechnologie: "Wir haben uns auf die beiden Zentren Dresden und Leipzig, auf medizinische Anwendungen der Biotechnologie und auf die Förderung wissenschaftlicher und unternehmerischer Exzellenz im engen Zusammenspiel fokussiert. Der Transfer von Technologie aus den Universitäten und Forschungseinrichtungen in die Wirtschaft gelingt immer schneller - die meisten Neugründungen gelingen in Kooperation dieser Einrichtungen mit den beiden Inkubatoren Bio City Leipzig und BioInnovationsZentrum Dresden, in denen Wissenschaftler und Unternehmer unter einem Dach arbeiten können."

Milbradt: "Die Biotechnologie wird neben der Chipindustrie und der Auto-Branche die dritte Hochtechnologie-Säule des Freistaates. Sachsen soll eine der drei führenden Bioregionen in Deutschland mit internationaler Ausstrahlung und Attraktivität werden. Wir wollen nach ganz oben. Nicht nur im deutschen Vergleich, sondern weltweit."

Abschließend formulierte Milbradt die Aufgaben für die Zukunft: "Wir müssen die Finanzierung der Unternehmen verbessern, die kooperative Vernetzung stärken, die Branche weiter konsequent internationalisieren und die Technologietransfers stärken. Die Sächsische Staatsregierung wird die Branche etwa durch aktive Technologieförderung unterstützen."

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