Atriva erhält weitere Mittel, um sein Grippetherapeutikum in die klinische Phase zu bringen

22.09.2017 - Deutschland

Neue Wege in der antiviralen Therapie: Atriva Therapeutics GmbH erhält zweite Tranche der Seed-Finanzierung von insgesamt 3 Mio. Euro von niederländischen, deutschen und kanadischen Investoren, angeführt durch die Stichting Participatie Atriva sowie dem High-Tech Gründerfonds (HTGF), nachdem der Hauptkandidat ATR-002 (Atrivas antiviraler MEK-Inhibitor gegen die Virusgrippe) einen wichtigen präklinischen Meilenstein erreicht hat und damit den Weg zur klinischen Entwicklungsphase ebnet.

Atriva Therapeutics geht neue Wege in der antiviralen Therapie. Die MEK-Inhibitoren des Unternehmens ermöglichen die Entwicklung der ersten sicheren und wirksamen Behandlungsmethode gegen Influenza, die auf zelluläre Faktoren und nicht auf das Virus selbst abzielt.

Atriva konzentriert sich auf die Verwendung klinisch erprobter und optimierter Wirkstoffe aus anderen Indikationen und zielt auf die Behandlung schwerer Virusinfektionen wie Influenza, Hanta und RSV ab. Die Vermehrung vieler RNA-Viren hängt bei Menschen von einem spezifischen zellulären Signalweg ab. Wissenschaftler bei Atriva haben in präklinischen Studien herausgefunden, dass dieser Signalweg durch MEK-Inhibitoren effektiv blockiert und dadurch die Virusvermehrung gehemmt werden kann.

Der aussichtsreiche Kandidat ATR-002 gegen die Virusgrippe bei Risikopatienten durchläuft einen beschleunigten Entwicklungsgang. Unter der Leitung von Prof. Oliver Planz (CSO) wurde bereits ein wichtiger präklinischer Meilenstein in der Entwicklung erreicht: die Bereitstellung einer optimierten Arzneiform sowie die Bestätigung der Substanz als Kandidat. Die jetzt erhaltenen Finanzmittel ermöglichen es dem Unternehmen, im ersten Halbjahr 2018 in die klinische Entwicklung zu gehen und gegen Ende 2019 den klinischen Wirknachweis zu erbringen.

Dr. Rainer Lichtenberger, Mitgründer und CEO von Atriva, erklärt: „Wir sind sehr erfreut über die weitere Unterstützung unserer branchenerfahrenen Investoren. Das zeigt, dass sie ebenso an das Potenzial unseres Kandidaten ATR-002 glauben wie wir. Ganz besonders freuen wir uns darüber, dass wir mit InSynchrony Ventures (Montreal, Kanada) einen weiteren erfahrenen Life-Science-Investor aus Nordamerika von uns überzeugen konnten. Die jetzt eingeworbenen Mittel ermöglichen es uns, unseren Hauptkandidaten bis zur klinischen Entwicklung zu bringen. Dies unterstreicht die innovative Stoßrichtung unserer Forschungsplattform, um überlegene Therapeutika gegen die Virusgrippe und gegen gefährliche Erkrankungen der Atemwege, wie z. B. Lungenentzündungen aufgrund einer bakteriellen Ko-Infektion zur Verfügung zu stellen.“

Das äußerst große Potenzial für eine wirksame Behandlung der akuten Virusgrippe bei Risikopatienten mit Grunderkrankungen des Herz-Kreislaufsystems oder der Lunge wird allein in den USA, EU und Japan auf über 12 Mio. Patienten im Jahr geschätzt. Neuraminidase-inhibitoren als bisher allein verfügbare Grippetherapeutika sind für diese große Patientengruppe nicht zugelassen, da bisher die Wirksamkeit nicht nachgewiesen werden konnte. Vor diesem Hintergrund wird das globale Marktpotenzial für die neuen MEK-Inhibitoren auf über 2,8 Mrd. Euro im Jahr 2020 geschätzt, ohne Berücksichtigung von Sondereffekten wie die Vorratskäufe bei Auftreten von Pandemien.

Paul Lelieveld, Director bei Stichting Participatie Atriva (Foundation Participation Atriva), fügt hinzu: „Die erstklassige Wissenschaft in Kombination mit der ausgewiesenen unternehmerischen Entwicklungserfahrung der Gründermannschaft überzeugte die Stiftung und ihre Gesellschafter einmal mehr, dass Atriva mit der Entwicklung neuartiger Virustherapeutika das Potenzial hat, eine ausgezeichnete Rendite für uns zu erzielen. Die Stiftung lädt weitere interessierte Investoren ein, ein Teil dieser Erfolgsgeschichte zu werden.“

Dr. Dean Wenham, CEO von InSynchrony Ventures, sagt: „Atriva ist mit der neuartigen therapeutischen Anwendung der bereits erprobten MEK-Inhibitoren ein Durchbruch gelungen. Dies beweist die Stärke des Atriva-Teams und könnte einen Paradigmenwechsel in der Behandlung von Krankheiten wie akuter Grippe bei Risikopatienten mit Grunderkrankungen nach sich ziehen. InSynchrony Ventures ist stolz darauf, an der neuen Finanzierungsrunde teilzunehmen. Als Investoren sehen wir unsere Hauptaufgabe darin, junge Unternehmen, die in Bereichen mit erheblichem therapeutischem Bedarf forschen, dabei zu unterstützen, den klinischen Wirkungsnachweis für ihre Produkte zu erlangen.”

Dr. Frank Hensel, Senior Investment Manager beim HTGF, ergänzt: „Die Grundlagenforschung des Atriva-Teams hat einen neuen universellen Wirkmechanismus identifiziert, welcher die Möglichkeit bietet, das Anwendungsgebiet deutlich zu erweitern – unter anderem auf Virusinfektionen wie Zika, Hanta oder RSV. Das ist besonders bei den sich international rasant ausbreitenden Viruserkrankungen wichtig. Mit der zweiten Finanzierungstranche hat Atriva nun die Möglichkeit, die Entwicklung des Wirkstoffs in Richtung Klinik voranzutreiben.“

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