Pharma-Markt Afrika: Stolperfalle Distribution

Strategien für eine erfolgreiche Pharma-Distribution im Wachstumsmarkt Afrika

14.06.2017 - Deutschland

Mit einem erwarteten jährlichen Wachstum von 10,6 Prozent bis 2020 gilt der afrikanische Pharma-Markt als einer der attraktivsten Märkte der Pharmabranche. Die schwierige Distribution von medizinischen Produkten bis hin zum Patienten stellt für Pharmaunternehmen jedoch nach wie vor eines der größten Hindernisse dar, um in Afrika profitabel Geschäft zu machen. Mit lokalen Distributionszentren, Mehrwert-Services und Kooperationen lassen sich die bestehenden Probleme in den Griff bekommen. Dies geht aus dem aktuellen Marktreport „Pharma distribution in Africa: Navigating the labyrinth“ des Beratungsspezialisten Camelot Management Consultants hervor.

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Die Mehrzahl der afrikanischen Länder importieren bis zu 70 Prozent ihrer benötigten pharmazeutischen Produkte. Zahlreiche staatlich wie privat geförderte Projekte zur Verbesserung des afrikanischen Gesundheitssystems und ein erwartetes Volumen von 31 Milliarden US-Dollar an Healthcare-Ausgaben in diesem Jahr machen den Markt für ausländische Investoren sehr attraktiv. Allerdings stellen die 54 afrikanischen Staaten einen höchst komplexen Mix unterschiedlicher Märkte und damit eine Herausforderung in Sachen Distributionsmanagement dar. „Für den Aufbau einer erfolgreichen und nachhaltigen Geschäftstätigkeit gilt es die stark variierenden Eigenschaften und Schlüsselmerkmale der verschiedenen Länder genau zu analysieren“, rät Dr. Josef Packowski, Managing Partner bei CAMELOT. Zentrale Herausforderungen für das Distributions- und Lieferkettenmanagement sind u.a. erschwerte Planbarkeit durch mangelhafte Datenqualität, unkalkulierbare Preisaufschläge und geringere Verfügbarkeit von Produkten durch nicht regulierte Märkte sowie Kontrollverlust über Compliance und Produktqualität aufgrund unzureichender vor-Ort-Kontakte.

Lokale Präsenz, Mehrwertdienste und Kooperationen als Erfolgsfaktoren

Der CAMELOT-Marktbericht sieht die folgenden Strategien als erfolgskritisch an:

  • Lokale Distributionszentren in stabilen afrikanischen Ländern ermöglichen Pharmaunternehmen mehr Flexibilität und Agilität, als es eine direkte Distribution oder europäische Distributionszentren erlauben. Darüber hinaus können die Unternehmen auf diese Weise Vorteile aus Mehrwertdiensten über lokale Logistikpartner ziehen, wie zum Beispiel die Konfektionierung zum spätestmöglichen Zeitpunkt.
  • Investitionen in kompetente, lokale Vertriebsteams sorgen für ein besseres Verständnis für den jeweiligen Zielmarkt.
  • Kooperationen mit Partnerfirmen (Bündelung von Distributionsvolumina) und NGOs (besserer Zugang zu ländlichen Bereichen, zu Stakeholdern, etc.) legen ein hohes Synergiepotenzial frei und verbessern die Kundennähe.

Fazit: Wollen Pharmakonzerne erfolgreich auf einem der am stärksten wachsenden Märkte der Welt agieren, so ist eine detaillierte Neubewertung bzw. der Aufbau eines effektiven Distributionsnetzwerks unabdingbar. Denn lässt sich die Distribution optimieren, führt dies generell zu niedrigeren Kosten für die Patienten, höheren Verkaufsvolumina, besserer Datenqualität und Planbarkeit und somit letztendlich zu profitableren Geschäftsmöglichkeiten.

Der Marktreport ist unter dem weiterführenden Link "News Website" auf der rechten Seite kostenfrei erhältlich.

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