Wie Koffein im Gehirn andockt

12.08.2013 - Deutschland

Kaffee ist nicht nur ein weltweit geschätzter aromatischer Wachmacher. Regelmäßiger Konsum reduziert auch, so legten epidemiologische Studien kürzlich nahe, das Risiko für die Erkrankung an Parkinson und Alzheimer. In einer auf fünf Jahre angelegten Kooperation will das Forschungszentrum Jülich gemeinsam mit der italienischen Stiftung Ernesto Illy Foundation die tieferen Zusammenhänge erkunden und weitere Fortschritte auf dem Gebiet der „Computational Science of Coffee“ erzielen.

Die Ernesto Illy Foundation ist eine Non-profit Organisation, welche von der Firma illycaffè S.p.A. ins Leben gerufen wurde. Mit dem von beiden Partnern zu gleichen Teilen bereitgestellten Budget von insgesamt 500.000 Euro soll am Forschungszentrum eine Junior-Professur mit dem Schwerpunkt „Computational Coffee Research“ eingerichtet werden, die zudem nach dem Jülicher Modell an einer der benachbarten Universitäten angesiedelt wird. So sieht es der vom Jülicher Vorstandsmitglied Professor Sebastian M. Schmidt, illycaffè-Forschungsleiter Furio Suggi Liverani und Stiftungsleiterin Anna Rossi Illy unterzeichnete Kooperationsvertrag vor.

Mithilfe von Simulationen auf Jülicher Superrechnern soll geklärt werden, wie Koffein auf molekularer Ebene an die Rezeptoren im Gehirn andockt. Insbesondere gilt es, biologische und chemische mit neurologischen Aspekten zu kombinieren, die bisher nur als getrennte Fragestellungen behandelt wurden. Dabei kann auf Erfahrungen und Ergebnisse von Prof. Paolo Carloni und seinem Team vom Institute for Advanced Simulation zurückgegriffen werden, die bereits seit längerer Zeit mithilfe von Computersimulationen die komplexe Wirkungsweise von Geruchs- und Geschmacksstoffen untersuchen. Die Arbeiten finden in enger Kooperation mit den Jülicher Neurowissenschaftlern Prof. Katrin Amunts sowie Prof. Andreas Bauer statt, deren Teams mit bildgebenden Verfahren die Wirkungsorte von Koffein im Gehirn erforschen.

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