Corona-Krise: Schulterschluss in der Chemie

Chemie- und Pharmabranche sind systemrelevant

30.03.2020 - Deutschland

Deutschland befindet sich unzweifelhaft in einer der schwierigsten Krisen seit seinem Bestehen. Die Industriegewerkschaft Bergbau, Chemie, Energie (IG BCE) und die Unternehmen der chemisch-pharmazeutischen Industrie suchen in dieser schwierigen Lage den Schulterschluss. Der Verband der Chemischen Industrie (VCI) und die IG BCE stellen in einer gemeinsamen Erklärung fest:

geralt, pixabay.com, CC0

IG BCE und VCI wollen alles ihnen Mögliche dazu beitragen, die Corona-Krise lösen zu helfen und deren soziale und wirtschaftliche Folgen abzumildern (Symbolbild).

„Wir tragen soziale Verantwortung und wollen alles uns Mögliche dazu beitragen, die Krise lösen zu helfen und deren soziale und wirtschaftliche Folgen abzumildern. Dazu gehört auch ein vorbildlicher Gesundheitsschutz in unseren Unternehmen.

Heute macht der Bundesrat den Weg frei für umfangreiche Maßnahmenpakete in einem nie dagewesenen Umfang: Das gilt für das umfangreiche wirtschaftliche Hilfspaket, das wir als richtigen und wichtigen Schritt begrüßen. Gleichzeitig wird in dieser Woche das Infektionsschutzgesetz novelliert: Es gibt dem Bundesgesundheitsministerium in Zeiten der Epidemie eine umfassende Ermächtigung, Maßnahmen zur Grundversorgung mit Arzneimitteln, Medizinprodukten, Betäubungsmitteln, Hilfsmitteln, Labordiagnostik, Schutzausrüstung und Desinfektion zu treffen.

Alle diese Produkte stammen aus der Chemie- und Pharmaindustrie. Deshalb ist unsere Branche systemrelevant: Vom Grundstoff angefangen, muss die gesamte Wertschöpfungskette der chemisch-pharmazeutischen Industrie zwingend erhalten bleiben. Um das Gesundheitssystem arbeitsfähig zu halten, ist für die chemisch-pharmazeutische Industrie sicher zu stellen, dass

  • die Beschäftigten auch bei eventuellen Ausgangssperren an ihren Arbeitsplatz gelangen dürfen,
  • die Rohstoffversorgung in unseren Lieferketten gewährleistet ist,
  • der Transport für die im Epidemie-Gesetz genannten Produkte und deren Lieferketten gesichert wird.

Für den Erhalt der rund 465.000 Arbeitsplätze in den Unternehmen der chemisch-pharmazeutischen Industrie muss alles getan werden. Insbesondere für den industriellen Mittelstand, aber auch für große Unternehmen stehen kurzfristig die Liquidität, die erweiterten Kurzarbeitsregeln – die im Übrigen in unserer Branche aus eigener Kraft eine tarifvertragliche Aufstockung auf 90 Prozent beinhalten -, Steuerstundungen und Fälligkeitsverschiebungen, Bürgschaften und zinslose Kredite im Vordergrund. Vieles davon greift die Bundesregierung in ihrem Maßnahmenpaket auf. Weiteres wird folgen müssen.

Wir stehen als Branche uneingeschränkt mit Rat und Tat bereit. Das zeigt sich auch im enormen freiwilligen Engagement sehr vieler Arbeitnehmer und Unternehmen. Die Brancheninitiative zur Versorgung mit Desinfektionsmitteln ist nur ein Beispiel von vielen. Die Beschäftigten und Unternehmen unserer Branche stehen an der Seite der politischen Entscheider und der vielen Helfer in den Berufsgruppen, auf die es jetzt besonders ankommt. Ihnen gebührt ein besonderer Dank. Gemeinsam können und werden wir die aktuelle Krise überwinden. Wir wollen unseren Beitrag dazu leisten.“

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