Gründer blicken weiterhin positiv in die Zukunft

Folge-Umfrage des netzwerk nordbayern

24.03.2010 - Deutschland
Im Sommer 2009 befragte das netzwerk nordbayern Gründer, wie sich die Wirtschaftskrise auf ihre Unternehmen ausgewirkt hat. Jetzt startete das nordbayerische Gründer- und Unternehmernetzwerk eine erneute Befragung. Das Ergebnis fasst Arne-G. Hostrup, Geschäftsführer des netzwerk nordbayern, so zusammen: „Wie im Sommer 2009 sehen die Unternehmer ihre Situation auch jetzt sehr differenziert. Auffallend ist jedoch, dass noch mehr Unternehmer positiv in die Zukunft blicken.“ So sind zwar 63 Prozent der Unternehmer der Ansicht, dass die aktuelle Wirtschaftskrise noch einige Monate anhalten wird. Allerdings sind 28 Prozent der Meinung, dass der Tiefpunkt bereits erreicht ist. Im Vergleich: Im Sommer 2009 meinten nur acht Prozent der Be-fragten, dass die Talsohle durchschritten ist. Diese weniger negative Zukunftseinschätzung spiegelt sich auch in den Antworten auf die Frage wider, ob die Unternehmen insolvenzgefährdet sind. Während im Sommer noch 33 eine Insolvenz nicht kom-plett ausschließen wollten, waren es jetzt nur noch 23 Prozent. „Eine Quote, die sich unseres Erachtens im normalen Bereich bewegt“, so Arne-G. Hostrup. „Schließlich sind Unternehmensgründungen in den ersten Jahren ihrer Existenz meistens latent von Insolvenz bedroht, auch ohne Wirtschaftskrise.“ Eher kleinere Verschiebungen gibt es bei den Aussagen zur Auftragslage. So berichten aktuell 39 Prozent der Unternehmen, dass sie 2009 einen Auftragseinbruch verkraften mussten. Im Sommer letzten Jahres waren es 35 Prozent (bezogen auf den Zeitraum Januar bis Mai 2009). Etwas deutlicher fällt der Unterschied aus, wenn man den Umfang der Auftragseinbrüche betrachtet: So beliefen sich die Rückgänge bei der Hälfte (im Sommer 38 Prozent) der jetzt befragten Unternehmen, die angegeben hatten, weniger Aufträge erhalten zu haben, auf 30 bis 50 Prozent, 38 Prozent mussten sogar Rückgänge um mehr als die Hälfte hinnehmen (im Sommer 20 Prozent). Viele Gründe für Auftragsrückgänge „Diese Auftragsrückgänge darf man aber nicht immer direkt mit der allgemeinen wirtschaftlichen Lage in Verbindung bringen“, betont Arne-G. Hostrup. Wie im Sommer geben auch in der aktuellen Umfrage die Unternehmer sehr verschiedene Gründe an, wer denn die Schuld daran trägt. Das Ergebnis: Neben dem Markt (31 Prozent) und der Politik (13 Prozent) fallen hier Gründe wie die Bank (17 Prozent), das eigene Management (16 Prozent), das Produkt (12 Prozent), der Berater (5 Prozent) und der Investor (5 Prozent), wobei Mehrfachnennungen möglich waren. Arne-G. Hostrup fügt hinzu: „Und außerdem darf natürlich auch nicht vergessen werden, dass fast zwei Drittel der befragten Unternehmen keine Einbrüche feststellen mussten!“ Investoren bleiben zurückhaltend Was berichten die Start-ups über Kündigungen und Einsatz von Kurzarbeit? Nur jeder fünfte Befragte gibt an, dass 2009 Entlassungen in seinem Unternehmen vonnöten waren. Und auch Kurzarbeit blieb bei den Start-ups eine Seltenheit: 90 Prozent kommen ohne aus. Im Sommer war es mit 92 Prozent ein ähnlich hoher Anteil. Die Schwierigkeiten in der Frühphasenfinanzierung bleiben jedoch leider bestehen. Die klare Mehrheit der Start-ups hat zwar weiterhin keinerlei Kreditprobleme mit ihrer Bank, jedoch spürt rund ein Drittel immer noch eine Zurückhaltung seitens der Privat-Investoren, VC-Gesellschaften sowie öffentlichen Investoren, wobei über 50 Prozent der Befragten hierzu keine Aussage treffen konnten.

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