AstraZeneca und Bristol-Myers Squibb streben auf hart umkämpften Diabetesmarkt

10.07.2009 - Deutschland

(dpa-AFX) Die beiden Pharmakonzerne AstraZeneca und Bristol-Myers Squibb (BMS) streben in Deutschland auf den hart umkämpften Markt für Antidiabetika. "Diabetes ist ein sehr großes und hart umkämpftes Therapiefeld und wir wollen mit unseren oralen Produkten Marktführer werden", sagte Henning Wrogemann, Geschäftsführer AstraZeneca Deutschland, am Donnerstag in Frankfurt. Beide Konzerne hatten 2007 ihre weltweite Kooperation in der Diabetesforschung bekannt gegeben, die bis 2022 angelegt ist. Eine Zusammenarbeit bei anderen Indikationen sei derzeit nicht geplant, so Wrogemann und Han Steutel, Geschäftsführer Deutschland des US-Pharmakonzerns Bristol-Myers Squibb. Eine Kooperation sei in vielen Fällen eine bessere Option als eine Fusion erklärte Steutel in Anspielung auf die jüngsten Megafusionen in der Branche nach der Milliardenübernahme von Wyeth durch Pfizer.

BMS übernehme in der neuartigen Kooperation bei Diabetesmittel die Produktion der Medikamente und die Briten die Zulassung. Aussagen über die Kosten für die Marktzulassung und den angepeilten Marktanteil machten beide Unternehmen nicht. "Für AstraZeneca ist Diabetes ein neues Therapiefeld und für Bristol-Myers Squibb ist es dies in Deutschland", sagte Wrogemann. AstraZeneca sei sehr stark und sehr erfahren im Hausarztbereich und Diabetes sei eine Erkrankung, die in Deutschland hauptsächlich vom Hausarzt behandelt wird", umriss Wrogemann die Chance für AstraZeneca und Bristol-Myers Squibb mit den eigenen oralen Mittel einen bedeutenden Marktanteil zu erreichen.

"Mit dem ersten Produkt Saxagliptin, das unter dem Markennamen 'Onglyza' vertrieben werden soll, sind wir eindeutig nicht im Segment der Insuline, die ja gespritzt werden müssen", sagte Wrogemann. Analysten trauen "Onglyza" einen weltweiten jährlichen Spitzenumsatz von 2,5 bis 3,5 Milliarden Dollar zu. "Saxagliptin ist die erste Substanz, die wir gemeinsam auf den Markt bringen werden", sagte Wrogemann. Mit einer Zulassung in Europa werde im dritten Quartal 2009 gerechnet. Beide Konzerne wollen das Mittel zuerst in Deutschland auf den Markt bringen. Deutschland sei der größte Markt für Antidiabetika in Europa und Frankfurt die Wiege der Diabetes-Forschung. "Onglyza" soll bei Typ-2-Diabetes eingesetzt werden. Analysten gehen davon aus, dass die beiden Pharmakonzerne damit dem Blockbuster-Medikament "Januvia" des Konkurrenten Merck & Co ernsthafte Konkurrenz machen können. Merck & Co setzte 2008 1,4 Milliarden Dollar mit seinem Medikament um.

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