ALTANA zieht EU-Zulassungsantrag für Daxas zurück - Aktie bricht ein

16.11.2005

(dpa) - Der Bad Homburger Pharmahersteller Altana hat bei der Einführung seines neuen Atemwegmedikaments Daxas einen neuen Rückschlag erlitten. Das im DAX notierte Unternehmen zog am Dienstag den Zulassungsantrag für Daxas in Europa zurück. Die Entscheidung sei nach Beratung mit der europäischen Zulassungsbehörde EMEA getroffen worden, teilte ALTANA am Dienstag in Bad Homburg mit. Die Einreichung eines neuen Zulassungsantrags werde angestrebt, sobald weitere klinische Daten zur Verfügung stehen. Nach der Ankündigung brach der Aktienkurs um bis zu 8 Prozent auf auf 44,38 Euro ein.

Daxas ist einer der großen Hoffnungsträger von ALTANA. Anfang Juli waren erste Zweifel am Daxas-Projekt laut geworden, nachdem der US- Konzern Pfizer die Kooperation beendet hatte. Bislang stützt sich der Erfolg der Pharmasparte des Konzerns, zu dem auch eine kleinere Spezialchemiesparte gehört, ausschließlich auf das Magenmittel Pantoprazol. Dieses sorgt seit Jahren für stabile Milliardenumsätze. Der Patentschutz für Pantoprazol läuft aber schon 2009 in der Europäischen Union und ein Jahr später in den USA aus. Die Lücke sollen einmal Daxas sowie das bereits in einigen Ländern auf dem Markt befindliche Atemwegpräparat Alvesco als so genannte Blockbuster füllen.

ALTANA-Chef Nikolaus Schweickart hatte kürzlich eingeräumt, dass die Lücke aus eigener Kraft nicht schon am Ende des Jahrzehnts geschlossen werden kann. Deshalb soll die Pharmasparte für einen strategischen Partner geöffnet werden. Auch ein Verkauf wird nicht ausgeschlossen. Die Suche nach einem Partner oder Käufer wird durch die Rücknahme des Zulassungsantrags für Daxas nach Ansicht von Beobachtern erschwert. ALTANA hatte Daxas im Februar 2004 in der EU zur Zulassung eingereicht. Das Medikament mit dem Wirkstoff Roflumilast soll bei der Behandlung chronisch entzündlicher Atemwegerkrankungen wie Asthma oder Bronchitis eingesetzt werden.

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