Mikroproteine unterstützen Chemotherapie

28.02.2005

Neue therapeutische Wirkstoffe auf der Basis von Mikroproteinen versprechen eine wirksame Unterstützung von Chemotherapien. Selecore entwickelte Wirkstoff verhindert die therapiebedingte Blutplättchenarmut und fördert die Bildung neuer Blutplättchen.

Selecore steht mit seinem mikroproteinbasierten Wirkstoff kurz vor dem Durchbruch. Das Unternehmen hat sich seit 2001 auf die Entwicklung passgenauer Mikroproteine für verschiedene Indikationsgebiete und Krankheiten spezialisiert. Mikroproteine kommen in der Natur vor. Bei Tieren und Pflanzen regulieren sie biomolekulare Wechselwirkungen. Dabei wirken Mikroproteine im Prinzip wie Antikörper, in dem sie an vorgegebene Zielmoleküle andocken und sie blockieren.

Patienten, die sich einer Chemotherapie unterziehen, leiden unter Armut an Blutplättchen, der so genannten chemotherapieassoziierten Thrombozytopenie. Dabei werden die Vorläuferzellen für Blutplättchen im Knochenmark beschädigt oder zerstört. Durch den Mangel an Blutplättchen ist eine schnelle und koordinierte Wundheilung nicht möglich, weil der Mindestspiegel an Blutplättchen nicht vorhanden ist. Damit sich das Knochenmark wieder regenerieren und neue Vorläuferzellen bilden kann, liegen zwischen den einzelnen Behandlungsintervallen oftmals mehrere Wochen und Monate.

An der Medizinischen Hochschule Hannover (MHH) wurde der Wirkstoff bereits erfolgreich an menschlichen Knochenmarkzellen getestet. Auch Tests an gesunden Mäusen, die das Fraunhofer Institut in Hannover durchgeführt hat, wurden positiv abgeschlossen. Bereits mit geringen Konzentrationen konnte die Anzahl der Blutplättchen um die zwei- bis dreifache Menge erhöht werden. Letzte Klarheit sollen nun Tests mit kranken Mäusen bringen.

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