Studie: Ungepuderte Latexhandschuhe lassen kaum Allergien entstehen

19.08.2004

Osnabrück (dpa) - Ein einfaches Mittel war im Kampf gegen Allergien höchst erfolgreich. Die Zahl der neu registrierten Latexallergiker im Gesundheitswesen ist seit 1998 um mehr als 80 Prozent gesunken. Das geht aus einer am Donnerstag präsentierten Studie an der Universität Osnabrück hervor. Mediziner Henning Allmers hat eine simple Erklärung: «Seit 1998 dürfen keine gepuderten Handschuhe mehr im Gesundheitswesen verwendet werden.» Das Puder habe dafür gesorgt, dass die Latexallergene besser von Haut und Schleimhäuten aufgenommen wurden.

Zusammen mit der Berufsgenossenschaft für Gesundheitsdienst und Wohlfahrtspflege haben die Forscher nach Universitätsangaben Daten von 1,8 Millionen Mitarbeitern im Gesundheitswesen ausgewertet. Bislang sei es bei 17 Prozent davon zur Sensibilisierung, der Vorstufe einer Allergie, gekommen. «Vier Prozent aller Beschäftigten entwickelten sogar ein allergisches Asthma gegen Latex aus dem Gummibaum Hevea brasiliensis», erläuterte Allmers.

Latexallergien werden durch intensiven Kontakt mit dem in Handschuhen verarbeiteten Naturlatex ausgelöst. Die Folgen können stark juckende Quaddeln an Händen und Körper sowie Schnupfen und Asthma bis hin zum lebensgefährlichen Allergieschock sein.

Der Präventionserfolg sei weltweit bisher einmalig, daher seien Allmers und sein Kollege Swen Malte John zu internationalen Kongressen in Toronto, San Francisco und Kuala Lumpur eingeladen. Die Ergebnisse des Projekts seien zudem in der allergologischen Fachzeitschrift «Journal of Allergy and Clinical Immunology» erschienen.

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