Scil Proteins GmbH erhält Fördermittel in Millionenhöhe

Mit Fördermitteln des Bundes forciert die Scil Proteins GmbH die Diagnose- und Wirkstoffforschung bei Leberfibrose

06.02.2009 - Deutschland

Die Scil Proteins GmbH in Halle (Saale) erforscht und entwickelt im Geschäftsbereich Scil Proteins Pharma gemeinsam mit der Universität Regensburg Wirkstoffe und Diagnosemöglichkeiten bei chronischen Lebererkrankungen. Mit insgesamt 1.6 Millionen Euro fördert das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) diese Entwicklungsarbeit in den nächsten drei Jahren. Die Fördermittel werden im Rahmen des Förderprogramms „Gesundheitsforschung: Forschung für den Menschen“ zur Verfügung gestellt. Ziel der Biotechnologen von Scil Proteins und der Regensburger Wissenschaftler ist die Entwicklung eines Verfahrens, mit dem sowohl der Nachweis als auch die Behandlung der Leberfibrose möglich ist.

In Deutschland sind vor allem zu hoher Alkoholkonsum und Virusinfektionen – z. B. bei Hepatitis B und C – sowie Übergewicht und Diabetes die Hauptursachen dieser chronischen Erkrankungen der Leber. Oft führen sie zu einer kompletten Vernarbung der Leber, der so genannten Leberzirrhose. Bisher gibt es keine Methode, um das Ausmaß der Vernarbung des Lebergewebes frühzeitig ohne einen operativen Eingriff zu diagnostizieren, und keine klinisch erprobte Medikation, um die Vernarbung zu stoppen. Die derzeit einzige Möglichkeit Patienten mit Leberzirrhose zu helfen, ist die Lebertransplantation, die allerdings aufgrund geringer Spenderzahlen nur wenigen Patienten vorbehalten ist.

Den Schlüssel zur Entwicklung eines erfolgversprechenden Therapeutikums und Diagnostik-Kits zur Behandlung und Analyse von Leberfibrosen sehen die Forscher aus Halle und Regensburg in einem Protein, dem rekombinanten humanen Zytokin MIA2. Die Entdecker von MIA2, die Teams um Frau Prof. Dr. Anja Bosserhoff und PD Dr. Claus Hellerbrand von der Universität Regensburg, konnten zeigen, dass MIA2 gezielt die Fibrose der Leber stoppen kann und damit möglicherweise ein neues therapeutisches Prinzip zur Behandlung von Lebererkrankungen darstellt.

„Wir sind sicher“, erklärt PD Dr. Hellerbrand, „ein neues innovatives Produkt in den Händen zu haben, das in Zukunft einer großer Anzahl von Patienten bei der Erhöhung ihrer Lebensqualität helfen wird.“ Frau Dr. Ulrike Fiedler, CEO der Scil Proteins GmbH: „MIA2 bietet die Möglichkeit, erstmals eine nichtinvasive Methode zur Diagnostik von Leberfibrosen zu entwickeln. Darüber hinaus könnte die Verabreichung von MIA2 die Grundlage für eine völlig neue Therapie sein. Allerdings wird es noch einige Jahre dauern, aus diesem Therapieansatz ein fertiges Medikament zu entwickeln. Im Rahmen der Förderprojekte werden wir pharmakologische und toxikologische Studien durchführen, einen Prozess zur Herstellung des Wirkstoffs sowie ein Diagnostik-Kit entwickeln. Dabei stützen wir uns auf langjährige Erfahrung bei der Entwicklung von effizienten Produktionsprozessen, in denen durch optimierte in vitro Faltung hohe Ausbeuten aktiver Proteine erhalten werden.“

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