Neue Impulse für Biotechnologie und Medizin aus Nottingham

Neuartiges 3-D Zellkulturenmodell verspricht Erfolge in der Gehirntumorforschung

12.10.2007

Englands East Midlands bauen ihre Vorreiterrolle in der biotechnologischen und medizinischen Forschung in Großbritannien weiter aus: Am 21. September öffnete das Wolfson Centre für Stammzellenforschung und regenerative Medizin (STEM) an der Universität Nottingham seine Tore. Die Zuschüsse von circa sechs Millionen Euro ermöglichen mehr als 300 Spitzenforschern aus aller Welt eine interdisziplinäre Forschung an den globalen Herausforderungen im Gesundheitsbereich.

Einzigartig ist der weltweit erste Masterstudiengang in Stammzelltechnologie (MSc), den das Forschungszentrum ab sofort anbietet. Ziel des neuen Studiengangs ist es, den unterschiedlichen Bedürfnissen der Arbeitgeber und Forscher in diesem weltweit rasant wachsenden Markt durch gezielte Ausbildung von Nachwuchskräften gerecht zu werden.

Viel versprechende Ergebnisse können die Wissenschaftler der Universität Nottingham in der Gehirntumorforschung vorweisen: Ein System für gezielte Wirkstofffreisetzung mit Nanopartikeln zur Behandlung von Gehirntumoren wurde an einem neuen, dreidimensionalen Zellkulturenmodell getestet. Dabei konnten die Wissenschaftler eine erfolgversprechende selektive Wirkstoffaufnahme der Tumorzellen nachweisen. Der Nachweis gilt als Durchbruch in der Tumorforschung, denn die gezielte, selektive Freisetzung eines Wirkstoffes in den Tumorzellen stellt ein problematisches Feld in der Gehirntumorforschung dar. Dazu Dr. Martin Garnett, Professor der Hochschule: "Wir arbeiten an mehreren therapeutischen Ansätzen, die alle Nanopartikel zur Wirkstofffreisetzung verwenden. Dennoch sind für das Verstehen und Entwickeln von Systemen zur Freisetzung und Aufnahme von Wirkstoffen mit Nanopartikeln immer auch passende Modelle für ihre Beurteilung nötig." Die Interaktion zwischen Tumorzellen und gesunden Gehirnzellen sei je nach Art und Lage des Tumors unterschiedlich. Durch die Verwendung von dreidimensionalen Modellen soll erreicht werden, dass sich die Tumorzellen in den Kulturen möglichst wie in der Realität verhalten.

Ebenfalls in Nottingham haben Forscher der Universität in Zusammenarbeit mit europäischen und US-amerikanischen Partnern monoklonale Hepatitis C- Antikörper gefunden. Diese Entdeckung könnte den entscheidenden Durchbruch in der Entwicklung eines Impfstoffes gegen Hepatitis C bedeuten. "Der erfolgreichen Entwicklung von Impfstoffen gegen Viruskrankheiten ist bislang stets die Produktion entsprechender Antikörper vorausgegangen³, erklärt Dr. Alexander Tarr von der Universität Nottingham. "Unsere Entdeckung ist somit ein echter Meilenstein auf dem Weg zur Hepatitis C-Impfung und kann auch bei der Entwicklung von Impfstoffen gegen andere Viruserkrankungen wie HIV von Bedeutung sein."

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