Göttinger Sonderforschungsbereich 406 "Synaptische Interaktion" erfolgreich beendet

12.12.2006

Nach zwölf Jahren erfolgreicher Neuro-Forschung ist der interdisziplinäre Göttinger Sonderforschungsbereich (SFB) 406 "Synaptische Interaktion in Neuronalen Zellverbänden" im November 2006 zu Ende gegangen. Nach mehrfacher Begutachtung hat der SFB die maximale Förderdauer der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) erreicht. Mit einem Etat von knapp 16 Millionen Euro haben etwa 100 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler in 18 Forschergruppen, verteilt auf sechs Göttinger Forschungseinrichtungen, gemeinsam grundlegende Fragen der Kommunikation von Nervenzellen im Nervensystem geklärt. Die Forscher kamen aus dem Bereich Humanmedizin der Universität Göttingen, der Biologischen Fakultät der Universität Göttingen, den Max-Planck-Instituten für Experimentelle Medizin (MPI-EM) und für Biophysikalische Chemie (MPI-BC), dem European Neuroscience Institute Göttingen (ENI-G) sowie dem Deutschen Primatenzentrum (DPZ).

Wegen seiner vielen international beachteten Publikationen ist der SFB von der DFG als "exzellent" bewertet worden. Seine Ergebnisse hat der SFB auf einem Abschluss-Symposium in Göttingen präsentiert und gleichzeitig vorausblickend aufgezeigt, wohin die weiterführende Forschung gehen soll. Die am SFB 406 beteiligten Wissenschaftler wollten klären, wie hoch spezialisierte Nervenzellen Informationen in variablen Aktivitätsmustern verschlüsseln und diese Informationen innerhalb der neuronalen Netzwerke anderen Nervenzellen synaptisch (über Nervenkontakte) mitteilen. Zunächst gingen die Forscher der Frage nach, wie die Verbindungen zwischen Nervenzellen (Synapsen) während der Hirnentwicklung gebildet und dann auch wieder abgebaut oder an die veränderten Bedürfnisse angepasst werden. Ein Schwerpunkt der Forschung konzentrierte sich dann auf die Grundmechanismen der Informationsübertragung in den Synapsen selbst und, darauf aufbauend, auf die Prinzipien, wie sich ganze neuronale Netzwerke auf Veränderungen der äußeren Bedingungen plastisch anpassen.

"Zwölf Jahre SFB-Forschung haben essentielle Fragen geklärt: Beispielsweise wissen wir jetzt wesentlich mehr über die Freisetzungsmechanismen der chemischen Signalstoffe (Transmitter) und auch über die Informationsverarbeitungsprinzipien der miteinander kommunizierenden Nervenzellen. Damit können wir nun untersuchen, weshalb und wie sich Störungen dieser elementaren Funktionen auswirken und zu (neurologischen oder psychiatrischen) Erkrankungen des Gehirns führen", sagt Prof. Dr. Diethelm W. Richter, Direktor der Abteilung Neuro- und Sinnesphysiologie am Bereich Humanmedizin der Universität Göttingen und Sprecher des SFB 406.

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