Paul-Ehrlich-Preisträger hoffen auf Schub für Grundlagenforschung

15.03.2006

(dpa) Die diesjährigen Paul-Ehrlich-Preisträger, die US-Wissenschaftler Craig C. Mello und Andrew Z. Fire, drängen auf mehr Förderung der Grundlagenforschung. «Wir brauchen mehr Gelder für die Wissenschaft», mahnte Prof. Mello in Frankfurt. «Wir haben die Werkzeuge, viele Krankheiten zu heilen, tun es aber nicht, weil unsere Politiker andere Prioritäten setzen.» Die beiden Forscher erhielten am Dienstag in Frankfurt den international angesehenen Paul-Ehrlich- und Ludwig-Darmstaedter-Preis.

Mit dem mit insgesamt 100.000 Euro dotierten Medizin-Preis würdigt die Jury die Erkenntnisse des Biochemikers Mello (45) und des Biologen Fire (46) zum Regulieren der Genaktivität. Bei ihren Forschungen zur so genannten RNA-Interferenz entdeckten die Forscher, wie sich bestimmte Gene gezielt vorübergehend durch siRNAs ausschalten lassen, um deren Funktion zu untersuchen.

Erstmals wurde zusätzlich eine Auszeichnung als Nachwuchspreis vergeben. Diese mit 60.000 Euro dotierte Ehrung erhält die Nervenforscherin Ana Martin-Villalba (34) vom Deutschen Krebsforschungszentrums (DKFZ) in Heidelberg. Die Arbeiten der Spanierin ergaben, dass sich bei Querschnittslähmung durch die Blockade bestimmter Proteine Verbesserungen erzielen lassen: Im Tierversuch konnten querschnittgelähmte Mäuse nach vier Wochen Behandlungsdauer ihre Hinterbeine wieder bewegen.

Der erstmals verliehene Paul-Ehrlich- und Ludwig-Darmstaedter- Nachwuchspreis soll nach dem Willen der Jury die Bedeutung junger Wissenschaftler in Deutschland betonen. Die Auszeichnung richtet sich an bis zu 40 Jahren alte Forscher, die im deutschen Raum tätig sind.

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