Biotechregion Berlin-Brandenburg behauptet sich im internationalen Wettbewerb

15.06.2005

BioTOP Berlin-Brandenburg präsentiert den Branchenreport Biotechnologie 2004/2005 mit aktuellen Zahlen zur Entwicklung der Region. Gegen den Bundestrend ist die Zahl der Beschäftigten in Biotech-Unternehmen im letzten Jahr nicht zurückgegangen und die Hälfte der Unternehmen konnte neue Stellen schaffen. Gleichzeitig ist jedoch auch die Zahl der Insolvenzen gestiegen. Wichtige positive Entwicklungen sind wachsende Umsätze und Kooperationen auf internationaler Ebene sowie Ausbau und weitere Profilierung der wissenschaftlichen Netzwerke.

Als entscheidenden Hemmfaktor benannte Dr. Kai Bindseil, Leiter von BioTOP, die Zurückhaltung im Venture Capital Bereich. Nicht nur in Berlin-Brandenburg, sondern in ganz Deutschland gab es im letzten Jahr keine VC-finanzierte Biotech-Gründung. "Eine Belebung des Kapitalmarkts ist dringend erforderlich. Alles andere stimmt. Wenn in der Venture Capital Szene die Risikobereitschaft wieder steigt, sind wir sofort auf dem Wachstumspfad zurück."

Dass der Kapitalzufluss sich im Vergleich zum vergangenen Jahr dennoch mit einem Anstieg auf 95 Mio EUR mehr als verdoppelt hat, verdankt sich vor allem wenigen großen Finanzierungsrunden sowie dem Börsengang der Epigenomics AG, der als erster IPO eines deutschen Biotech-Unternehmens seit 2001 für die Branche ein wichtiges Signal setzte.

Bindseil: "Es zeigte sich, dass viele Unternehmen die Zeit der Konsolidierung nutzen konnten, um durch Kooperationen mit TOP-Konzernen und eigene Umsätze größer und stabiler zu werden. Dies ist eine Entwicklung, die wir voraussehen konnten und grundsätzlich positiv beurteilen. Aus der Vielzahl von Gründungen der letzten 6 bis 7 Jahre haben es einige geschafft, eine kritische Größe zu erreichen und auf internationalem Parkett zu agieren. Das ist auch für die Region sehr wichtig. So werden wir zunehmend nicht nur als herausragender Wissenschaftsstandort wahrgenommen, sondern eben auch als Industriestandort."

Eine Stärke der Region ist die enge Verbindung zwischen Forschung, Klinik und Industrie. Hier war die Neustrukturierung der Hochschulmedizin von strategischer Bedeutung. Die Bündelung von klinischer Forschung und Therapie in 17 thematisch fokussierten Zentren unter dem Dach der Charité - Universitätsmedizin Berlin bietet beste Voraussetzungen dafür, Interdisziplinarität und Qualität der medizinischen Forschung und Therapie auszubauen.

Ein wichtiger Schritt in Richtung noch engerer Verknüpfung von Forschung und Industrie wurde am Wissenschaftspark Golm gemacht. Dort entsteht zurzeit sowohl der Neubau des Fraunhofer Instituts für biomedizinische Technik als auch das Innovationszentrum GO:IN. Mit drei Max-Planck-Instituten, zwei Fraunhofer-Instituten, Uni-Potsdam und Gründerzentrum wird Golm endgültig zu einem gewichtigen Faktor für die wirtschaftliche Entwicklung der Region. Prof. Scheller von der Uni Potsdam, Pionier auf dem Gebiet der Biochip-Technologie, betont die neue Qualität der anwendungsorientierten Forschung: "Wir verbinden hier Mikrosystemtechnik und Biotechnologie und können so im Netzwerk BioHyTec innovative Produkte für das stark wachsende Segment der molekularen Diagnostik entwickeln, von denen einige bereits Marktreife erlangt haben."

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