Krebsbekämpfung durch Genomforschung: 3,4 Mio. Euro für Frankfurter Krebsforscher

15.11.2004

Im Rahmen des "Nationalen Genomforschungsnetzes" (NGFN) fördert das Bundesministerium für Bildung und Forschung in Frankfurt am Main für weitere drei Jahre einen Verbund von Forschergruppen des Universitätsklinikums, der Johann Wolfgang Goethe-Universität und des Chemotherapeutischen Forschungsinstituts Georg-Speyer-Haus. In den neun Frankfurter Teilprojekten werden Genveränderungen untersucht, die zur Entstehung von Krebs führen und neue Behandlungsstrategien für Leukämien, Brust- und Dickdarmkrebs entwickelt.

Das Frankfurter Verbundprojekt ist Teil des von Prof. Dr. Bernd Groner und PD Dr. Roland Stauber vom Georg-Speyer-Haus koordinierten Forschungsantrages "CancerNet" und wird im Rahmen der zweiten Periode des "Nationalen Genomforschungsnetzes" gefördert. Beteiligt sind Gruppen des Georg-Speyer-Hauses, der Frauenklinik und der Medizinischen Klinik II (Hämatologie) des Universitätsklinikums sowie des Instituts für Pharmazeutische Biologie der Johann Wolfgang Goethe-Universität. Um die im Labor gewonnenen Erkenntnisse zügig in neue Arzneimittel und therapeutische Ansätze umzusetzen, ist eine enge Zusammenarbeit mit dem 2002 an der Universität Frankfurt gegründeten "Zentrum für Arzneimittelforschung, -entwickung und -sicherheit" (ZAFES) sowie mit Biotechnologie- und Pharmafirmen geplant.

Das NGFN ist ein bundesweites Großprojekt zur Erforschung von Krankheiten, die in Deutschland häufig vorkommen oder die von besonderer gesundheitspolitischer Bedeutung sind. Dazu zählen Krebs, die Herz- und Kreislauf-Erkrankungen und Erkrankungen des Nervensystems. Außerdem werden Krankheiten erforscht, die auf Infektionen und Entzündungen sowie Umweltfaktoren beruhen

Bereits in der ersten Förderperiode des NGFN von 2001 bis 2004 konnten in Frankfurt Einsichten aus der Genomforschung genutzt werden, um neue Therapiestrategien zu entwickeln, so Bernd Groner, Direktor des Georg-Speyer-Hauses. Mitarbeitern seiner eigenen Arbeitsgruppe am Georg-Speyer-Haus gelang die Ableitung eines therapeutischen Eiweißmoleküls, das in Tumorzellen ein Selbstmordprogramm auslösen kann. Außerdem wurde die Funktion von Valproinsäure aufgeklärt und die Verbindung als neues Medikament gegen Krebs entwickelt.

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