Statusbericht zur Biotechnologie-Offensive: Sachsens Biotechnologie wächst

Unternehmenszahl verdoppelt, Arbeitsplätze verdreifacht / Infrastruktur komplett / Umfangreiche Ausbildungs- und Qualifizierungsangebote

21.09.2004

Dresden (ots) - Sachsens Biotechnologie-Offensive zahlt sich aus. Nach einem erstmals von der Koordinierungsstelle für Biotechnologie - biosaxony vorgelegten Statusbericht hat sich die Anzahl der Kernunternehmen seit Beginn der Offensive im Jahr 2000 verdoppelt. 49 der insgesamt 53 Firmen haben ihren Sitz in Dresden oder Leipzig, den beiden Zentren der sächsischen Biotechnologie. Hinzu kommen sieben Pharma-Unternehmen und mehr als 100 spezialisierte Dienstleister und Zulieferer. Die gesamte Life Science Branche im Freistaat setzt mehr als 500 Millionen Euro pro Jahr um. Hauptsächlich arbeiten die Kernunternehmen auf den Gebieten der Biopharmazie, Wirkstoffforschung und Diagnostik. Sie beschäftigen mit 955 Mitarbeitern drei Mal so viel Mitarbeiter wie im Jahr 2000 (314). In der Life Science Branche insgesamt gibt es 5.795 Arbeitsplätze, was einem Anstieg von etwa 22 Prozent im Vergleich zu 2000 entspricht.

"Anschluss geschafft"

"Sachsen hat sowohl in Infrastruktur, Wissenschaft und Forschung als auch in der wirtschaftlichen Nutzung den internationalen Anschluss geschafft, das belegen diese Zahlen eindeutig ", sagte Wirtschaftsminister Dr. Martin Gillo heute in Dresden. "Die mehr als 200 Mio. Euro, die die Staatsregierung für die Biotechnologie-Offensive bereit gestellt hat, haben sich rentiert. Die beiden neu gebauten Inkubatoren Bio City Leipzig und BioInnovationsZentrum Dresden sind für Start-ups und Ansiedlungen sehr attraktiv. Dass die neu geschaffenen Biotech-Lehrstühle der Universitäten unter demselben Dach arbeiten, verkürzt die Zeit zwischen Labor und Markt erheblich." Das Konzept, Infrastruktur für Wissenschaft und Wirtschaft unter einem Dach zu vereinen, sei in Deutschland einzigartig und zukunftsweisend, so Gillo.

"Wachstum dank scharfem Profil"

Sachsen ist eine der fünf Bioregionen, die in Deutschland in den vergangenen Jahren ununterbrochen gewachsen sind. Die Gründe dafür liegen auch im Förderkonzept: Die Mittel werden auf wissenschaftliche Schwerpunktthemen fokussiert. Medizinische Anwendungen der Biotechnologie, die international wettbewerbsfähig sind, werden gefördert. In Dresden wurde der Schwerpunkt "Molecular Bioengineering" etabliert, der auf den traditionellen Stärken in Medizin, Ingenieurwissenschaften und Materialforschung aufbaut. In Leipzig entwickelt sich u. a. die "Regenerative Medizin", die adulte Stammzellen für die Wiederherstellung kranker und zerstörter Gewebe und Organe nutzt. Dieses komplementäre Profil ist eine Stärke der Bioregion. "In absoluten Zahlen übertreffen uns zwar einige Bioregionen in Deutschland noch. Doch unsere Vorteile sind: Akzeptanz der neuen Technologie in der Bevölkerung, Ausbildung und Qualifizierung für den wissenschaftlichen sowie unternehmerischen Nachwuchs, und wir setzen ausschließlich auf ausgewählte Schwerpunkte, die Sachsen international in die erste Liga bringen", so Gillo. Ab 2006 soll die Biotechnologie-Branche in Sachsen sich aus eigener Kraft entwickeln und wachsen. Ziel ist es, sie neben der Mikroelektronik- und Halbleiter-Industrie und der Automobilindustrie als weitere Säule des High-Tech-Standorts Sachsen zu etablieren.

Biotechnologie von der Schule bis zur Promotion

In Sachsen kann bereits das Abitur mit biotechnologischem Schwerpunkt gewählt werden. In fünf Laboranten- und neun Assistentenberufen werden Auszubildende qualifiziert. Die sächsischen Fachhochschulen bieten sechs relevante Studiengänge an, die Studienakademien weitere vier. An den vier Universitäten können 18 verschiedene, der Biotechnologie nahe Studiengänge belegt werden. Promotions- und Postpromotionsprogramme ergänzen die Bildungswege in Dresden und Leipzig. Im Freistaat sind mehr als 200 wissenschaftliche Arbeitsgruppen mit biomedizinischen, biotechnologischen und molekularbiologischen Themen befasst. Zwölf außeruniversitäre Forschungseinrichtungen forschen auf dem Gebiet der Lebenswissenschaften, darunter vier Max-Planck- und zwei Fraunhofer-Institute.

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