Qiagen-Chef Schatz rechnet in 2004 mit Umsatzplus von 12-13 Prozent

18.02.2004

Venlo (dpa-AFX) Nach teilweise über den Erwartungen liegenden Zahlen zum vierten Quartal hat Peer Schatz, Vorstandschef des niederländischen Biotechnologieunternehmens Qiagen für 2004 einen Gewinn pro Aktie von 0,37 bis 0,40 Dollar in Aussicht gestellt. Im Vergleich zu den 0,32 Dollar, die Qiagen für 2003 ausgewiesen hat, wäre dies eine Steigerung um bis zu 20 Prozent.

"Beim Umsatz rechnen wir mit einem Plus von 12 bis 13 Prozent" sagte Schatz am Dienstag der Nachrichtenagentur dpa-AFX . Im Geschäftsjahr 2003 hatte Qiagen einen Umsatzanstieg von währungsbereinigt 9 Prozent ausgewiesen.

Der ehemalige Finanzvorstand von Qiagen, der seit Anfang des Jahres Nachfolger von Unternehmensgründer Metin Colpan ist, stellte eine Anhebung der Prognosen in den kommenden Monaten in Aussicht. "Dazu benötigen wir jedoch etwas mehr Daten", sagte Schatz. "Bisher ist noch kein Anlass zum Jubeln."

"Wir sehen derzeit einen Ausbau der Forschungsaktivitäten bei den Biotechnologie- und Pharmaunternehmen", sagte Schatz. Besonders steige die Investitionsbereitschaft auf dem Gebiet der Infektionskrankheiten wie Sars oder Hepatitis. Die ersten Sars-Diagnostika seien mit Qiagen-Produkten hergestellt worden, erklärte Schatz.

Der Geschäftsbereich molekuläre Diagnostika wachse derzeit mit knapp 40 Prozent und habe bei Qiagen einen Umsatz-Anteil von 20 Prozent, sagte Schatz. 2001 habe der Markt für molekulare Diagnostik über ein Volumen von 1,6 Milliarden Dollar verfügt, die jährlichen Wachstumsraten würden auf 25 Prozent geschätzt. "Qiagen wird aber an seiner bisherigen Unternehmenspolitik festhalten und nur die Proben für diesen Anwendungsbereich liefern." Qiagen habe fast 200 Kooperationen mit Pharmaunternehmen und Forschungseinrichtungen vor allem im Anwendungsgebiet der Diagnostik, so Schatz.

Die Sorge vieler Analysten, wie stark die Budgets von Forschungseinrichtungen in den USA wie dem des National Institut of Health (NIH) angehoben werden, teilt Schatz nicht. Interessanter sei die Verteilung des Budgets. "Inzwischen gibt es viel mehr Klarheit im Markt, dass gerade die Bereiche, die für unsere Produkte große Bedeutung haben wie Infektionskrankheiten, Diagnostik, Krebsforschung oder Bioterrorismus, derzeit starke Forschungsschübe sehen." Qiagen erzielt rund 50 Prozent seines Umsatzes in den USA und 2003 wurde ein Umsatzanteil von 45 Prozent im Bereich akademischer Forschung und Entwicklung erzielt.

Das 1984 gegründete Biotech-Unternehmen ist nach eigenen Angaben mit einem Weltmarktanteil von 20 Prozent Marktführer bei der Aufbereitung und Reinigung von Nukleinsäuren. Nukleinsäuren sind in der Gentherapie, in der klinischen Diagnostik, sowie in der molekularen Biotechnologie von elementarer Bedeutung. Das Kerngeschäftsfeld Verbrauchsmaterialen trug 2003 mit rund 70 Prozent zum Umsatz bei. Kunden sind vor allem Forschungszentren und Pharma- sowie Biotech-Unternehmen bei.

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