Eine Traditionsmarke kehrt zurück: Aus Novartis Generics wird Sandoz

Generika-Firmen von Novartis tragen künftig weltweit den Namen Sandoz

22.05.2003

Novartis führt ab 21. Mai 2003 seine Generika-Aktivitäten - bisher Novartis Generics - unter der einheitlichen Marke Sandoz zusammen. Auch die Biochemie GmbH Kundl/Tirol, das Flaggschiff der österreichischen Pharmaindustrie, wird künftig unter dem neuen Markennamen auftreten.

"Novartis Generics hat sich in den letzten Jahren äußerst dynamisch entwickelt und eine Reihe strategischer Akquisitionen getätigt," sagt Christian Seiwald, Leiter von Novartis Generics und künftiger CEO Sandoz. "Wir sind zwar das zweitgrößte Generika-Unternehmen der Welt, werden aber durch die große Zahl verschiedener Marken nicht als solches anerkannt. Die Etablierung einer einheitlichen Marke und Identität stellt einen Meilenstein in unserer Strategie zur Stärkung und Harmonisierung unseres internationalen Geschäfts dar."

Der Markenname Sandoz bekräftige den Ruf des Unternehmens für hohe Qualität und Innovation, so Seiwald, und ergänze diesen mit dem Bonus einer über hundertjährigen Firmentradition: "Wir wollen, dass Sandoz die unbestrittene Weltmarke Nr. 1 für patentfreie pharmazeutische Produkte wird."

Sandoz wurde 1886 in Basel gegründet und war bis zu seiner Fusion mit Ciba-Geigy zu Novartis im Jahr 1996 als pharmazeutisches Unternehmen am Markt vertreten. Mit der Umbenennung von Novartis Generics kehrt dieser traditionsreiche Name nun wieder zurück. Die akquirierte Firma Lek wird vorläufig ihren Namen behalten, wie zwischen den Unternehmensleitungen bei der Akquisition vereinbart wurde.

Das globale Headquarter von Sandoz befindet sich seit Februar 2003 in Wien. Damit wird die traditionell enge Bindung zu Österreich weiter verstärkt, denn auch schon bisher war das Unternehmen mit der Biochemie GmbH hier bereits stark vertreten.

Neue High-Tech-Anlagen und umfangreiche Investitionen in Tirol Parallel zur Umbenennung der bisherigen Biochemie GmbH in Sandoz GmbH wurden heute, Dienstag, 20. Mai, in Kundl/Tirol, zwei neue High-Tech-Produktionsanlagen für biopharmazeutische Wirkstoffe offiziell in Betrieb genommen. Zudem wurde der neue Bürokomplex für das Management des globalen Industriegeschäftes offiziell seiner Bestimmung übergeben. Die Investitionssumme für diese Anlagen beträgt rund 100 Millionen Euro. Seit 2000 hat das Unternehmen in Österreich damit insgesamt rund 260 Millionen Euro investiert.

Die Anlagen umfassen eine Reihe von Forschungslabors, Technikums- und Produktionseinrichtungen für rekombinante Biopharmazeutika. Das sind hochwirksame biologische Arzneimittel, die mittels moderner gentechnischer Produktionsmethoden hergestellt werden. Biopharmazeutika, zu denen Arzneimittel wie verschiedene Hormone, Interferone und andere körpereigene Substanzen zählen, spielen in der modernen Medizin eine immer wichtigere Rolle.

Für Sandoz in Österreich stellt der Einstieg in dieses Geschäftsfeld aufgrund der über 20jährigen Erfahrung in der Entwicklung und Herstellung gentechnisch erzeugter Arzneimittelwirkstoffe eine logische Weiterentwicklung dar. Für diesen Geschäftsbereich sind mittlerweile über 350 Mitarbeiter tätig. Über die Hälfte des bemerkenswerten Personalzuwachses von über 500 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern in den letzten vier Jahren auf die gegenwärtige Gesamtzahl von rund 2.500 fällt in dieses Geschäftssegment.

Dazu Seiwald: "Die Entscheidung für Biopharmazeutika ist eine Entscheidung für die Zukunft unserer Tiroler Standorte Kundl und Schaftenau. Biopharmazeutika werden im nächsten Jahrzehnt zu unseren wichtigsten Umsatzträgern zählen. Wir investieren jedoch auch weiter massiv in unser Geschäft für pharmazeutische Fertigprodukte sowie pharmazeutische & biotechnische Wirkstoffe."

Neben diesen Sachinvestitionen erhöhte sich auch der Aufwand für Forschung und Entwicklung in den letzten Jahren kontinuierlich und erreichte 2002 den Rekordwert von 84 Millionen Euro. Über 400 Mitarbeiter, oder rund 16 % der Belegschaft in Österreich, sind allein in diesem Bereich tätig. Ein erheblicher Teil der Aufwendungen der letzten Jahre floss in die Entwicklungstätigkeiten für Biopharmaceuticals. "Anders als bei früheren Forschungsprojekten wurde diese Initiative von den öffentlichen Förderstellen unterstützt. Wir werten dies als ein Zeichen, die Attraktivität Österreichs als Wirtschaftsstandort zu steigern und ich möchte hiermit auch meinen Dank an die Förderstellen aussprechen", betont Scherfler. Ein Zeichen für die Bedeutung des Tiroler Standortes ist auch die Errichtung des neuen Verwaltungsgebäudes für das Management des globalen Industrie- und Wirkstoffgeschäftes. Der moderne Kombibüro- und Logistikkomplex wurde nach neuesten arbeitsplatzpsychologischen und ergonomischen Erkenntnissen errichtet.

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