Roche steckt Jahresziel höher

23.10.2015 - Schweiz

(dpa-AFX) Der Pharmakonzern Roche verzeichnet in den ersten neun Monaten 2015 erneut ein klares Umsatzplus und übertrifft damit die Erwartungen. Getragen wurde das Wachstum von den Krebsmedikamenten aber auch vom Bereich Immunologie. Angesichts des positiven dritten Quartals hebt der Pharmakonzern nun die Untergrenze seines Ausblicks für das Gesamtjahr 2015 an.

Insgesamt erzielte der Pharmakonzern von Januar bis September einen Umsatz von 35,53 Milliarden Schweizer Franken (32,7 Mrd Euro), das waren 2 Prozent mehr als im Jahr davor, wie Roche am Donnerstag mitteilte. Zu konstanten Wechselkursen stieg der Umsatz um 6 Prozent.

Auch im dritten Quartal hätten sich die Verkäufe gut entwickelt, wird CEO Severin Schwan in der Mitteilung zitiert. Zudem strich er die Resultate wichtiger Medikamente der Pipeline hervor: So seien jene für den immuntherapeutischen Wirkstoff Atezolizumab gegen Blasen-und Lungenkrebs, aber auch für das MS-Medikaments Ocrelizumab bei schubförmiger und primär progredienter MS "besonders erfreulich".

In der größeren Division Pharma stiegen die Verkäufe um 6 Prozent zu konstanten Wechselkursen und in Franken um 3 Prozent auf 27,7 Milliarden Franken. Ein starkes Wachstum zeigten die Medikamente gegen HER2-positiven Brustkrebs Herceptin, Perjeta und Kadcyla mit einem Umsatzanstieg von insgesamt 19 Prozent. Vor allem das neue Medikament Kadcyla verzeichnete ein rasantes Verkaufswachstum (+57 Prozent). Stark zulegen konnten aber auch das weiterhin umsatzstärkste Roche-Medikament MabThera/Rituxan zur Behandlung von Blutkrebs (+5 Prozent) und das nun zweitmeistverkaufte Avastin (+9 Prozent) gegen verschiedene Krebsarten.

Im Bereich Immunologie konnten das Arthritismedikament Actemra/RoActemra (+22 Prozent) stark zulegen, ebenso Xolair (+25 Prozent) zur Bekämpfung von Asthma und Nesselsucht. Rückläufig entwickelten sich dagegen unter anderem die Verkäufe des Augenheilmittels Lucentis (-15 Prozent) oder des Hepatitismittels Pegasys, die unter zunehmender Konkurrenz litten.

Der kleinere Bereich Diagnostics legte ebenfalls mit einem währungsbereinigten Umsatzwachstum von 6 Prozent zu, zu tatsächlichen Wechselkursen wuchs das Geschäft um 1 Prozent auf 7'835 Millionen CHF. Deutlich zulegen konnten dabei die immundiagnostischen Produkte des Geschäftsbereichs Professional Diagnostics (+7 Prozent). Wachsen konnten zudem die Geschäftsbereiche Molecular Diagnostics (+10 Prozent) sowie Tissue Diagnostics (+12 Prozent). Rückläufige waren dagegen die Verkäufe bei Diabetes Care (-3 Prozent), was Roche mit "anhaltend schwierigen Marktbedingungen" begründet.

Die Untergrenze für sein Jahresziel setzt Roche nun höher an. Für das Gesamtjahr 2015 rechnet Roche nun mit einem "Verkaufszuwachs im mittleren einstelligen Bereich zu konstanten Wechselkursen". Vorher hatte Roche noch einen Umsatzzuwachs im niedrigen bis mittleren einstelligen Prozentbereich angestrebt. Allerdings hatte das Management bereits im Juli eine Prognoseanhebung diskutiert, wie Roche-CEO Severin Schwan damals bei der Präsentation der Halbjahreszahlen erklärt hatte.

Zudem werde ein Wachstum des Kerngewinns je Titel ansgestrebt, das über dem Verkaufswachstum ausfallen soll. Das Unternehmen stellt seinen Aktionären zudem auch eine Anhebung der Dividende in Aussicht.

Mit seinen Zahlen hat Roche die durchschnittlichen Analystenerwartungen dank dem Pharmawachstum leicht übertroffen, während im Bereich Diagnostics der Konsens hauchdünn verfehlt wurde. Vor allem aber hatten die meisten Analysten mit einer Bestätigung der Jahresprognose gerechnet.

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