Darmbakterien als Schlankmacher

25.11.2013 - Deutschland

Warum werden manche Menschen dick, obwohl sie auf ihre Ernährung achten – und warum können andere sich den Bauch vorschlagen, ohne dass die Waage auch nur ein Gramm mehr anzeigt? Eine Erklärung liegt in den Mikrobiomen, den jeweiligen Gemeinschaften aller Darmbakterien, deren Bedeutung für Physiologie und Gesundheit oft unterschätzt werde. Darauf hat die Berliner Mikrobiologin und Geschäftsführerin der OrganoBalance GmbH, Prof. Dr. Christine Lang, in einem Gastkommentar für die aktuelle Ausgabe des Fachmagazins "Biospektrum" hingewiesen.

Forscher der Washington University of St. Louis hatten keimfrei aufgezogenen Mäusen Darmkeime von übergewichtigen und schlanken Menschen übertragen. Bei gleich bleibender Ernährung nahmen die Mäuse mit den Darmkeimen der übergewichtigen Testpersonen zu, die anderen blieben schlank.

Das Beispiel zeige einmal mehr, "dass Mikrobiome eine für den menschlichen Organismus unterschätzte Bedeutung haben", schreibt Christine Lang. Dass die Darmflora einen Einfluss auf das Körpergewicht von Menschen hat, sei bereits länger vermutet worden. "Jetzt gilt es, aus den neuen und vermehrten wissenschaftlichen Daten die richtigen Schlüsse zu ziehen und eine gute Darmflora zu definieren und zur Verfügung zu stellen."

Die Mikrobiologin verweist in diesem Zusammenhang auf bereits entwickelte Präbiotika und Probiotika wie spezielle Lactobacillus-Stämme (Milchsäurebakterien), mit denen zum Beispiel Magen-Infektionen behandelt oder die Zahl der Kariesbakterien im Mund auf natürliche Weise gesenkt werden können. Daneben sei es "nun Zeit auch andere mikrobielle Gruppen zu betrachten und zu lernen, welche weiteren Gattungen an der Wirkung auf den menschlichen Organismus beteiligt sind", schreibt Christine Lang mit Blick auf die nun erforschten Darmbakterien.

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