BPI fordert: Innovationsstandort stärken

01.03.2013 - Deutschland

Der Bundesverband der Pharmazeutischen Industrie (BPI) fordert die Bundesregierung dazu auf, die von der Expertenkommission für Forschung und Innovation (EFI) veröffentlichten Handlungsempfehlungen schnellstmöglich umzusetzen. Nur so könne der Innovationsstandort Deutschland gestärkt und dauerhaft erhalten werden. Die Kommission schlägt unter anderem vor, Forschung und Entwicklung (F&E) in der Industrie steuerlich zu unterstützen und die staatlichen Projektförderprogramme auf ihre Wirkung hin zu evaluieren. „Dabei ist eine Ressort übergreifende Koordinierung der Innovationsförderung mehr denn je notwendig, damit Verbrauchern Entwicklungen aus den Forschungslaboren der Industrie tatsächlich zugutekommen können“, sagt Dr. Norbert Gerbsch, stellvertretender BPI-Hauptgeschäftsführer.

Das EFI-Gutachten macht einmal mehr die Bedeutung der pharmazeutischen Industrie für den Innovationsstandort Deutschland deutlich: Sie führt mit 14 Prozent Forschungsquote die Liste der innovativsten Branchen an. Die stark mittelständisch geprägte deutsche pharmazeutische Industrie benötigt jedoch klare und innovationsfreundliche Rahmenbedingungen. „Im Falle der Medikamentenentwicklung sind viele F&E-Projekte aufgrund neu eingeführter und unverhältnismäßig aufwendiger Regularien im Zuge des Zulassungsprozesses nicht bis zur Marktreife durchführbar“, erklärt Dr. Norbert Gerbsch. Es sei sicherlich nicht im Sinne der Bundesregierung, F&E-Förderprogramme aufzulegen, um dann die Markteinführung der daraus resultierenden Innovationen durch für die Unternehmen nicht planbarer Zulassungshürden zu verhindern.

Dies hätte auch negative Folgen für die Versorgung von Patientinnen und Patienten mit neuen und verbesserten Medikamenten: Im Sommer vergangenen Jahres führte der BPI eine Mitgliederumfrage zum Stellenwert von Innovationen durch: Fast 90 Prozent der Firmen gaben an, dass das 2010 in Kraft getretene Arzneimittelmarktneuordnungsgesetz (AMNOG) die Refinanzierung der Investitionen in F&E teilweise unmöglich mache. Die Lage ist für den Innovationsstandort Deutschland ernst, denn 78 Prozent der antwortenden Firmen gaben an, dass sie derzeit Erfolg versprechende Entwicklungsprojekte auf dem Gebiet der verschreibungspflichtigen Medikamente nicht weiter verfolgten.

„Es ist der Mittelstand, der Deutschland durch die jüngste Krise rettete. Im Falle der pharmazeutischen Industrie sind die ortsgebundenen geschaffen Arbeitsplätze, vor allem im F&E-Bereich, eine Stütze für den Innovationsstandort. Wer aber einerseits durch Gesetze Innovationen behindert und anderseits, wie die aktuelle Regierungskoalition, gegebene Versprechen der Einführung einer steuerlichen Förderung von F&E nicht einlöst, schadet dem Innovationsstandort Deutschland, der Industrie und vor allem den Patientinnen und Patienten“, so Gerbsch.

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