Die Universität Zürich erhält einen «Grand Challenges Explorations»-Grant der Bill & Melinda Gates-Stiftung

05.11.2012 - Schweiz

Die Universität Zürich ist Gewinnerin bei den «Grand Challenges Explorations», einer Initiative der Bill & Melinda Gates Foundation. Der Pflanzenbiologe Simon Krattinger kann damit sein innovatives Forschungsprojekt durchführen, das die Verbesserung der dauerhaften Resistenz gegen Krankheiten von Reis und Hirse zum Ziel hat.

«Pflanzenkrankheiten sind eine Bedrohung für die globale Ernährungssicherheit. Besonders anfällig für Schäden durch pflanzliche Schädlinge sind Kleinbauern in Entwicklungsländern, weil sie sich Pestizide oft nicht leisten können. Eine preiswerte und umweltfreundliche Art, Pflanzenschädlinge zu kontrollieren, bieten Pflanzensorten mit verbesserter Resistenz gegen Krankheiten», erläutert der Pflanzenbiologe Simon Krattinger. «Entsprechend wichtig ist die Entwicklung von resistentem Saatgut. Unser Ziel ist es, in resistentem Weizen entdeckte Vorgänge in Reis und Hirse zu reproduzieren, so dass Reis- und Hirsesorten entwickelt werden können, die genau so resistent sind wie Weizen», fasst Simon Krattinger sein Projekt zusammen, mit dem er einen Beitrag für die globale Ernährungssicherheit leisten möchte.

«Grand Challenges Explorations» (GCE) fördert weltweit Personen, die mit innovativen Ansätzen einige der härtesten und hartnäckigsten Gesundheits- und Entwicklungsprobleme der Welt angehen. GCE investiert in unkonventionelle und mutige Ideen mit echtem Potenzial, die täglichen Probleme der Menschen in der Dritten Welt zu lösen. Simon Krattingers Projekt ist eines der über 80 Projekte der neunten Runde von «Grand Challenges Explorations», wie gestern die Bill & Melinda Gates-Stiftung bekannt gab.

Für die Gesundheit von Millionen von Menschen in Entwicklungsländern

«Investitionen in innovative globale Gesundheitsforschung zahlen sich aus», sagte Chris Wilson, Direktor der Global Health Discovery and Translational Sciences der Bill & Melinda Gates-Stiftung. «Wir sind immer wieder von der Neuartigkeit und vom innovativen Geist der «Grand Challenges Explorations»-Projekte beeindruckt, und dieses spannende Forschungsgebiet begeistert uns. Diese Investitionen haben ein echtes Potenzial für neue Lösungen, um die Gesundheit von Millionen von Menschen in den Entwicklungsländern zu verbessern und um sicherzustellen, dass jedes Individuum die Chance auf ein gesundes, produktives Leben hat.»

Um die Projektfinanzierung zu erhalten, präsentierten Simon Krattinger und die anderen Gewinner der neunten Runde der «Grand Challenges Explorations» in einer zweiseitigen Online-Bewerbung eine kreative Idee zu einem von fünf kritischen globalen Gesundheits- und Entwicklungsthemengebieten, wie landwirtschaftliche Entwicklung, Impfungen und Kommunikation.

Weizen ist schon resistent, Reis und Hirse nicht – noch nicht

Die Idee von Simon Krattinger ist so unkonventionell wie einleuchtend: Sowohl in Weizen wie auch in Reis und Hirse findet sich das Lr34-Gen. Im Weizen haben im Verlauf der Evolution zwei Sequenzveränderungen dieses Gens dazu geführt, dass er gegen mehrere verheerende Pilzkrankheiten dauerhaft resistent ist. Da diese beiden Sequenzveränderungen weder in Reis noch in Hirse stattgefunden haben, wollen sie die Forschenden nun in diesen beiden Getreidesorten nachahmen, um so Reis und Hirse mit dauerhafter Krankheitsresistenz zu erzeugen. Verläuft das Projekt erfolgreich, wird es das Ziel der zweiten Phase sein, dauerhaft resistente Reis- und Hirsesorten zu entwickeln und damit die Bauern zu beliefern.s.

Weitere News aus dem Ressort Wissenschaft

Meistgelesene News

Weitere News von unseren anderen Portalen

Kampf gegen Krebs: Neueste Entwicklungen und Fortschritte