Neuer Impfstoffkandidat soll Schwangere und ihre Kinder vor Malaria schützen
Nach Zahlen der Weltgesundheitsorganisation (World Health Organisation, WHO) werden jedes Jahr ca. 50 Millionen Frauen, welche in von Malaria heimgesuchten Gebieten auf der ganzen Welt leben, schwanger. Geschätzte 10.000 dieser Frauen und 200.000 ihrer Kinder sterben infolge einer solchen Malariainfektion während der Schwangerschaft. Odile Leroy, geschäftsführende Direktorin von EVI, sagt: „Dieses Problem wurde lange nicht beachtet und einen Impfstoff gegen Schwangerschaftsassoziierte Malaria gibt es noch nicht. Solch ein Impfstoff würde jedes Jahr hunderttausende von Leben retten.“ Neue Vorgehensweisen und vermehrtes Engagement geben Hoffnung, die Folgen von Malaria bei schwangeren Frauen zu vermindern und die Gesundheit von Müttern und Neugeborenen zu verbessern. Dazu gehört auch das neue Kooperationsprojekt PRIMALVAC.
Studie soll zeigen, dass Impfung sicher und geeignet für Einsatz am Menschen ist
Schwangere Frauen sind besonders anfällig gegenüber Malaria, da ihr Immunsystem während der Schwangerschaft geschwächt ist. Schwangerschaftsassoziierte Malaria ist eine spezielle Unterkategorie von Malaria, bei der mit dem Malaria-Erreger Plasmodium falciparum infizierte Blutkörperchen in der Plazenta verklumpen. Ein bestimmtes Eiweiß des Parasiten, var2CSA, welches in der Membran der roten Blutkörperchen verankert ist, ist derzeit der vielversprechendste Kandidat für einen Impfstoff gegen Malaria in der Schwangerschaft. Nach mehreren Schwangerschaften bilden nicht-geimpfte Frauen, die zuvor die Schwangerschaftsassoziierte Malaria überlebt haben, Antikörper gegen dieses Protein und werden so resistent gegen diese Form der Malaria.
Dr. Benoit Gamain, der Entdecker des Impfstoffkandidaten bei Inserm, informiert: „Wir haben eine Region von var2CSA identifiziert, welche ein wichtiger Angriffspunkt für inhibierende Antikörper ist. Das Hauptziel von PRIMALVAC ist es, eine Machbarkeitsstudie zu erstellen, die belegt, dass ein Impfstoff, basierend auf var2CSA, sicher und geeignet für den Einsatz am Menschen ist.“ Der Impfstoffkandidat wird 2013-2014 in die präklinische und klinische Entwicklung überführt werden und hoffentlich dazu beitragen, Schwangerschaftsassoziierte Malaria zu verhindern und somit Schwangere und ihre Kinder zu schützen.
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