4SCs Autoimmun-Wirkstoff Vidofludimus zeigt überzeugende präklinische Daten in Nierentransplantationsmodell

19.06.2012 - Deutschland

Das biopharmazeutische Unternehmen 4SC AG präsentierte neue überzeugende präklinische Daten mit seinem Autoimmun-Wirkstoff Vidofludimus (4SC-101). Die Daten wurden in einem - einer Peer-review unterzogenen - Artikel in der jüngsten Ausgabe der wissenschaftlichen Fachpublikation Transplantation (15. Juni 2012, Band 93, Ausgabe 11, S. 1101-1107) veröffentlicht. Die Daten zeigen, dass Vidofludimus in einem präklinischen Modell die Überlebensrate nach einer Nierentransplantation verlängert und parallel eine Verbesserung der histologischen Symptome der akuten Transplantatabstoßung mit sich bringt. Darüber hinaus hat Vidofludimus im sog. Nierenrestmodell (remnant kidney model) keine verschlechternden Effekte auf die Nierenfunktion und zeigte sogar eine nierenschützende Wirkung durch eine Verlangsamung der Nierenfibrose. Vidofludimus, ein oral verabreichter Inhibitor der entzündungsfördernden Zytoine (Botenstoffe) IL-17A und IL-17F sowie von DHODH, hat in mehreren präklinischen und klinischen Studien in verschiedenen Autoimmunindikationen eine stark entzündungshemmende Aktivität sowie ein gutes Sicherheitsprofil gezeigt. Derzeit befindet sich 4SC in Gesprächen mit potenziellen Partnern, um eine klinische Phase-IIb-Studie in der Indikation chronisch-entzündliche Darmerkrankungen (IBD) vorzubereiten.

Die jetzt veröffentlichen Daten in Transplantation zeigen, dass mit Vidofludimus behandelte Ratten nach einer Nierentransplantation signifikant höhere Überlebensraten zeigten als die mit Placebo behandelten Tiere (p < 0,001). Dieser Effekt ging mit weniger schwerwiegenden histologischen Merkmalen einer akuten Nierenabstoßung innerhalb von drei und fünf Tagen nach der Transplantation einher: In der mit Vidofludimus behandelten Gruppe war die Einwanderung von Zellen der körpereigenen Immunabwehr in das transplantierte Gewebe (interstitielle und perivaskuläre Infiltrationen) wie auch die beobachtete Entzündung der Nierenkanälchen (Tubulitis) im Vergleich zur Placebo-Gruppe deutlich geringer. Zusätzlich zeigten sich in der Vidofludimus-Gruppe fünf Tage nach der Transplantation geringere Mengen des proinflammatorischen Botenstoffs IL-17 verglichen mit den Placebo-behandelten Tieren.

Da in der Vergangenheit viele in der Transplantationsmedizin verabreichte Immunsuppressiva toxische Effekte auf die Nieren gezeigt haben, wurden die Auswirkungen von Vidofludimus auf die Nierenfunktion in einem präklinischen Modell untersucht. In diesem sog. Nierenrestmodell (remnant kideny model nach 5/6 Nephrektomie) zeigte Vidofludimus, dass es positive Effekte auf die Nierenzellen hat und bestimmte Nierenfunktionen verbessert. Im Einzelnen verringerte Vidofludimus im Vergleich zum Placebo die sog. Proteinurie (Existenz von Proteinen im Urin als Anzeichen einer gestörten Nierenfunktion), die sog. Glomerulo-Sklerose (krankhafte Verhärtung des Nierenkörperchens) und die Nierengewebsfibrose (krankhafte Vermehrung des Nierengewebes). Im Allgemeinen reduzierte Vidofludimus die Eindringung von Immunzellen (T-Lymphozyten und Makrophagen) ins Nierengewebe und verursachte dort eine signifikante Reduktion des Niveaus des entzündungsfördernden Bo tenstoffs IL-17. Diese Erkenntnisse weisen darauf hin, dass diese Mechanismen wahrscheinlich verantwortlich für die Vermeidung der akuten Abstoßung nach einer Nierentransplantation waren.

Dr. Ulrich Dauer, Vorstandsvorsitzender der 4SC AG, kommentierte: 'Diese in der renommierten wissenschaftlichen Fachzeitschrift Transplantation veröffentlichten neuen präklinischen Daten im Nierentransplantationssmodell demonstrieren eindrucksvoll das breite Potenzial von Vidofludimus als mögliche neue Therapie von Autoimmunerkrankungen und bei chronischen Entzündungen. Die Daten belegen, dass Vidofludimus im präklinischen Modell nach Nierentransplatation die Überlebenszeit verlängerte und die Befunde akuter Organabstoßung verbesserte. Vidofludimus erscheint daher als ein vielversprechender immunmodulatorischer Wirkstoff auch im Bereich der Transplantationsmedizin. Da die gute Verträglichkeit von Vidofludimus bereits in mehreren klinischer Studien belegt wurde, könnte die erfolgreiche klinische Entwicklung von Vidofludimus in der Transplantationsmedizin eine weitere Behandlungsoption für die Zukunft darstellen. Die Ergebnisse bestärken uns abermals in unserem Bestreben, nun eine klinische Phase-IIb-Studie in chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen durchzuführen, die wir derzeit in Gesprächen mit Zulassungsbehörden und potenziellen Partnern vorbereiten.'

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