Statistik der Chemiestudiengänge: Weniger Anfänger, mehr Abschlüsse

Weniger Probleme beim Berufseinstieg

07.07.2023 - Deutschland
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Im Jahr 2022 begannen insgesamt 8137 Anfänger einen Chemiestudiengang – 1,2% weniger als im Vorjahr (2021: 8233). Das zeigt die jährliche Statistik für Chemiestudiengänge der Gesellschaft Deutscher Chemiker (GDCh). Die Anzahl der Studierenden, die einen Chemiestudiengang mit einem Master oder dem Ersten Staatsexamen abgeschlossen haben, stieg auf 3761 (2021: 3727). Nachdem im Vorjahr eine Rekordzahl an Promotionen gemeldet wurde (2021: 2231), sank die Zahl im Berichtsjahr mit 1883 auf ein moderates Niveau. Die Werte der stellensuchenden Absolventinnen und Absolventen und derer, die zunächst befristete Stellen annahmen, ist nochmals auf einen niedrigeren Wert gesunken als im Vorjahr.

GDCh

Summe der Studienanfängerinnen und -anfänger in den Chemiestudiengängen

In den einzelnen Studiengängen ergaben sich folgende Ergebnisse:

  • Im Bereich Chemie/Wirtschaftschemie meldeten die Hochschulen 5061 Studienanfänger/-innen (2021: 5129). 2242 Studierende (2021: 2431) schlossen ihr Bachelorstudium erfolgreich ab, 2201 erhielten ihren Masterabschluss (2021: 2219). Die Studiendauer betrug im Median 7,0 Semester bis zum Bachelorabschluss (2021: 6,9) und 5,3 Semester bis zum Masterabschluss (2021: 5,1). Im Jahr 2022 promovierten 1648 Personen in Chemie/Wirtschaftschemie (2021: 1972). Die Promotionsdauer lag im Median bei 8,1 Semestern (2021: 8,2).
  • In Biochemie und Life Sciences begannen 1619 Personen ihr Studium (2021: 1644). Die Zahl der Bachelorabschlüsse sank auf 902 (2021: 992), die der Masterabschlüsse stieg auf 867 (2021: 842). Die Zahl der Promotionen sank auf 178 (2021: 209). Die Studiendauer betrug im Median 6,7 Semester für Bachelorabschlüsse (2021: 6,7), 5,2 Semester für Masterabschlüsse (2021: 5,1) und 9,3 Semester für Promotionen (2021: 9,3).
  • In der Lebensmittelchemie sank die Zahl der Studienanfänger/-innen, von 390 im Vorjahr auf 325. Insgesamt 167 Studierende bestanden die Hauptprüfung A (1.Staatsexamen) oder die Diplomprüfung (2021: 214) sowie 149 Personen die Hauptprüfung B (2. Staatsexamen) (2021: 157). Zusätzlich meldeten die Universitäten 146 Bachelor- und 156 Masterabschlüsse (2021: 211 bzw. 155). Die Zahl der Promotionen stieg auf 57 (2021: 50).
  • An Hochschulen für Angewandte Wissenschaften (HAW) begannen 1132 Personen ein Chemiestudium (2021: 1070). Die Zahl der Bachelorabschlüsse stieg auf 774 (2021: 696), während die Zahl der Masterabschlüsse auf 526 (2021: 452) stieg.

98% aller Bachelorabsolventinnen und -absolventen an Universitäten und 68% an HAW schlossen ein Masterstudium an. Rund 86% der Master-Absolventen an Universitäten begannen eine Promotion. Dieser Wert ist weiterhin geringer als im langjährigen Mittel (90%) und scheint sich nun auf ein niedrigeres Niveau eingependelt zu haben.

Von 46% der promovierten Absolventinnen und Absolventen in Chemie ist der erste Schritt ins Berufsleben bekannt. Nach Daten der Hochschulen traten etwa 44% eine Stelle in der chemischen und pharmazeutischen Industrie (2021: 34%) an, 17 % (2021: 21%) nahmen eine befristete Stelle im Inland an (inkl. Postdoc). 14% waren nach dem Abschluss in der übrigen Wirtschaft tätig (2021: 14%) und 9% nahmen nach dem Abschluss eine Stelle im Ausland an (2021: 13%). Rund 5% blieben an einer Hochschule oder einem Forschungsinstitut (2021: 4%) Rund 4 % der Absolventinnen und Absolventen hatten eine Stelle im öffentlichen Dienst inne (2021: 6%). Zum Zeitpunkt der Erhebung galten 5% als stellensuchend (2021: 7%).

Der Wert der „echten“ Stellensuchenden dürfte wie in jedem Jahr etwas geringer sein. Aufgrund des Stichtags der Erhebung am 31.12. werden Absolventinnen und Absolventen, die im Januar oder Februar ihre neue Stelle antreten, noch als stellensuchend erfasst.

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